Drohender Startentzug: Russische Leichtathleten richten Forderungen an Putin

Drohender Startentzug: Russische Leichtathleten richten Forderungen an Putin
Moskau (SID) - Aufgrund des drohenden Entzugs ihres Startrechts haben Hochsprung-Weltmeisterin Marija Lassizkene und weitere russische Top-Leichtathleten Staatspräsident Wladimir Putin zum Handeln aufgefordert. "Wir möchten Ihre Aufmerksamkeit auf die katastrophale Situation unseres Sports lenken", schrieben Lassizkene sowie Sergej Schubenkow (Hürdensprint) und Anschelika Sidorowa (Stabhochsprung) in den Sozialen Medien: "Wir stehen am Rande des endgültigen Chaos und der Zerstörung der Leichtathletik."
Lassizkene und ihre Mitstreiter werfen Putin vor, in "so vielen Sportstrukturen in unserem Land immer noch keinen konkreten Plan zur Überwindung dieser anhaltenden Krise" vorgestellt zu haben. "Wir haben bereits die Olympischen Spiele 2016 verpasst, und es ist gut möglich, dass wir auch die nächsten Spiele in Tokio verpassen werden", hieß es in dem Statement. Die Situation habe sich im vergangenen Jahr "verschlimmert".
Der russische Verband RUSAF hat bis zum 1. Juli Zeit, die vom Weltverband World Athletics (WA) verhängte Strafzahlung in Höhe von fünf Millionen Dollar zu leisten. Bei Nichtleistung wird zehn neutralen Athleten das Startrecht entzogen. Die russischen Verantwortlichen hatten zuletzt erneut betont, nicht über das nötige Geld zu verfügen. Ein Antrag auf Aufschub der Zahlung wurde abgelehnt.
World Athletics hatte die Sanktionen gegen die seit 2015 suspendierte RUSAF im März wegen wiederholter Verstöße gegen die Anti-Doping-Richtlinien noch einmal verschärft und den Verband zu einer Zahlung von insgesamt zehn Millionen Dollar verurteilt. Neben der Geldstrafe, deren zweite Rate nach Zahlung der ersten zur Bewährung ausgesetzt wird, wurde festgelegt, dass höchstens zehn russische Sportler als neutrale Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio an den Start gehen dürfen.