Hürdensprinterin Dutkiewicz nach starker Leistung im Hürdenfinale
Hürdensprinterin Dutkiewicz nach starker Leistung im Hürdenfinale
London (SID) - Die deutsche Meisterin Pamela Dutkiewicz (Wattenscheid) hat bei ihrer WM-Premiere mit einer ganz starken Vorstellung das Finale über 100 m Hürden erreicht. Europas Jahresbeste lief im Halbfinale in 12,71 Sekunden auf Platz zwei und zog damit direkt in die Medaillenentscheidung am Samstag (21.05 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport) ein.
Dutkiewicz kam hinter Peking-Olympiasiegerin Dawn Harper-Nelson (12,63) und vor Weltrekordlerin Kendra Harrison (beide USA/12,86) ins Ziel. Harrison, mit 12,28 Sekunden die weltweit Schnellste in diesem Jahr, rutschte über die Zeitregel aber noch ins Finale.
"Ich hatte einen ganz schlechten Start, wollte besonders vorsichtig sein", sagte Dutkiewicz in der ARD. Der erste Startversuch war abgebrochen, aber nicht als Fehlstart gewertet worden - der Wattenscheiderin fiel erkennbar ein dicker Stein vom Herzen: "Ich hatte da schon mitgezuckt, bin dann beim zweiten Mal relativ verunsichert rausgelaufen. Aber jetzt ist alles gut, ich freue mich so sehr auf das, was morgen kommt."
Um in den Kampf um eine Medaille einzugreifen, muss Dutkiewicz, die im Vorlauf am Morgen 12,74 erzielt hatte, aber wohl über sich hinauswachsen. Die Australierin Sally Pearson, die 2012 in London Olympiasiegerin geworden war, zeigte sich mit 12,53 Sekunden in ganz starker Verfassung, auch die Amerikanerinnen um Harrison dürften noch einmal deutlich zulegen. Das Finale verpasste hingegen Titelverteidigerin Danielle Williams aus Jamaika (13,14).
Die 25 Jahre alte Dutkiewicz, die sich in dieser Saison auf 12,61 Sekunden gesteigert hat, ist nach dem verletzungsbedingten Aus von Vizeweltmeisterin Cindy Roleder (Leipzig) die größte deutsche Hoffnung im Hürdensprint.
Ausgeschieden im Halbfinale ist Ricarda Lobe. Die Mannheimerin, die in 13,08 Sekunden knapp den Vorlauf überstanden hatte, kam eine Runde später in 13,11 auf Rang sechs.
Schon nach dem Vorlauf aus dem Rennen war Nadine Hildebrand (Sindelfingen). Die zweimalige deutsche Meisterin kam nicht über Platz fünf und 13,14 Sekunden hinaus. "Ich habe mich eigentlich ganz gut gefühlt. Die Zeit, die hier gefordert war, hätte ich eigentlich schaffen müssen", sagte die 29-Jährige.
Überschattet wurden die Vorläufe von einem schweren Sturz von Deborah John (Trinidad und Tobago). Die 27-Jährige prallte heftig mit dem Kopf voran in eine Hürde und blieb danach minutenlang liegen, ehe sie auf einer Trage aus dem Innenraum des Olympiastadions gebracht wurde.