Leichtathletik: Harting verpasst WM-Norm - Wierig und Wrobel glänzen

Leichtathletik: Harting verpasst WM-Norm - Seifert bezwingt Röhler
Schönebeck (SID) - Diskus-Olympiasieger Christoph Harting (Berlin) hat beim Werfermeeting der Leichtathleten in Schönebeck erneut die WM-Norm verpasst. Dem 29-Jährigen fehlte mit 63,73 m in seinem besten von lediglich zwei gültigen Versuchen gut ein Meter zur nationalen Richtweite von 65,00 m. Damit schaffte es Harting hinter Martin Wierig, David Wrobel (beide Magdeburg) und Clemens Prüfer (Potsdam) lediglich auf Rang vier im nationalen Feld.
Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler (Jena) kassierte in Schönebeck ebenfalls eine überraschende Niederlage. Der 27-Jährige musste sich mit 85,69 m dem Potsdamer Bernhard Seifert geschlagen geben. Seifert verfehlte mit seiner Siegweite von 86,19 m nur um gut einen Meter die Weltjahresbestleistung seines Mannheimer Nationalmannschaftskollegen Andreas Hofmann (87,55) und untermauerte eindrucksvoll seine WM-Ambitionen. Sowohl Röhler als auch Seifert hatten die Norm für die Weltmeisterschaft in Doha (28. September bis 6. Oktober) bereits zuvor abgehakt.
Harting hatte bei seinem Einstieg in die Sommersaison beim Diamond-League-Meeting in Doha mit 64,49 m die WM-Norm ebenfalls knapp verpasst. Einen Start bei der Weltmeisterschaft hatte der Bruder des Ende 2018 zurückgetretenen Robert Harting im Hinblick auf die Vorbereitung zu den Olympischen Spielen 2020 zuletzt ohnehin offen gelassen.
Die nationale Konkurrenz brachte sich dagegen im Kampf um die drei WM-Startplätze bereits in Stellung. Wierig gewann mit starken 66,04 m und übertraf damit ebenso wie Trainingskollege Wrobel (65,86 m) die vom Deutschen Leichtathletik-Verband geforderte Norm. Auch der 22 Jahre alte Prüfer blieb mit 63,76 m noch vor Harting, dem im Vorjahr in Schönebeck mit 67,59 m seine Saisonbestweite gelungen war.
Bei den Diskus-Frauen übertrafen sogar vier Athletinnen die WM-Norm von 61,20 m. Es siegte Vize-Europameisterin Nadine Müller (Halle) mit 64,37 m vor Kristin Pudenz (Potsdam/64,32), Claudine Vita (Neubrandenburg/63,84) und Anna Rüh (Magdeburg/61,50). Zuvor hatte nur die EM-Vierte Vita mit der deutschen Jahresbestweite von 66,64 m die Norm übertroffen.