Putin schaltet sich ein: "WADA-Anforderungen werden vollständig erfüllt"

Putin schaltet sich ein: "WADA-Anforderungen werden vollständig erfüllt"
Köln (SID) - Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich höchstpersönlich in die Diskussion um die Glaubwürdigkeit der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA eingeschaltet. "Wir kooperieren sehr aktiv mit der Welt-Anti-Doping-Agentur", sagte der russische Staatschef im Rahmen einer Sportkonferenz in Nischni Nowgorod: "Die Anforderungen der WADA werden in vollem Umfang erfüllt."
Die russischen Athleten seien vor allem darum bemüht, sicherzustellen, dass "Mängel in Bezug auf Anti-Doping-Themen der Vergangenheit angehören und dass sie wieder gleichberechtigt teilnehmen dürfen", führte Putin weiter aus. Das war zuletzt bei der Leichtathletik-WM in Doha nicht der Fall, auch bei Olympia 2018 in Pyeongchang durften russischen Sportler nur unter neutraler Flagge starten.
Die WADA zweifelt an der Echtheit der Daten aus dem Moskauer Labor, die das Ausmaß des institutionalisierten Dopingprogramms im Zeitraum von 2012 bis 2015 belegen sollen. Konkret sollen nach Angaben des Vorsitzenden des zuständigen WADA-Gremiums, Jonathan Taylor, positive Dopingtests gelöscht worden sein. RUSADA-Chef Jurij Ganus glaubt an einen bewussten Vertuschungsversuch. "Es geht nicht darum, dass ganze Datenpakete gelöscht, sondern dass sie an verschiedenen Stellen verändert oder verschoben wurden", sagte Ganus dem Spiegel.
Die Übergabe der Daten aus dem Labor-Informations- und Management-System (LIMS) des Moskauer Labors war eine Voraussetzung für die Wiederaufnahme der RUSADA in die WADA. Darin enthalten sind die Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015, in diesem Zeitraum sollen im Moskauer Labor systematisch positive Tests vertuscht worden sein.
Bis das zuständige WADA-Komitee am 23. Oktober tagt, muss Russland die Auffälligkeiten zufriedenstellend erklären. Die WADA hatte im Vorfeld gewarnt, "strengste Sanktionen" zu ergreifen, falls sich herausstellt, dass die Daten manipuliert worden seien.