Sportrechtsexperte Lehner: Überprüfung des CAS-Urteils zu Semenya sinnvoll

Sportrechtsexperte Lehner: Überprüfung des CAS-Urteils zu Semenya sinnvoll
Köln (SID) - "Das wäre sicherlich sinnvoll, weil wir dann eine klarere Regelung bekommen", sagte Lehner dem SID: "Die Chancen Semenyas kann ich aber nicht einschätzen."
Lehner erklärte, er könne das Urteil nachvollziehen, "denn die Chancengleichheit im Sport ist ein hohes Gut. Es ist aber insgesamt ein sehr, sehr schwieriges Thema", sagte er. Für den Anwalt gibt es daher Klärungsbedarf: "Dass der CAS die Regel als diskriminierend ansieht, aber den Einspruch trotzdem abweist, ist ein großer Widerspruch."
Im Grunde sei dies "Feigheit" des Internationalen Sportgerichtshofs CAS. "Eigentlich müsste es eine andere Regel geben. Das Problem ist, dass das Finden einer nicht-diskriminierenden Regel sehr schwierig ist", sagte Lehner: "Der CAS hat sich zurückgezogen und die Verantwortung an die Verbände gegeben."
Am Mittwoch hatte der CAS einen Einspruch der zweimaligen 800-m-Olympiasiegerin Semenya gegen die sogenannte "Testosteron-Regel" des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF abgewiesen. Ab dem 8. Mai müssen Sportlerinnen nun über bestimmte Strecken (400 m bis Meile) einen Grenzwert für körpereigenes Testosteron von fünf Nanomol pro Liter einhalten. Semenya kann gegen das Urteil Einspruch beim Schweizer Bundesgericht einlegen, auch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ist denkbar.