Zehnkämpfer Kaul guter Sechster - Mayer Weltmeister

Titelverteidiger Niklas Kaul (Mainz) ist beim Triumph des neuen Zehnkampf-Weltmeisters Kevin Mayer guter Sechster geworden.
Eugene (SID) - Titelverteidiger Niklas Kaul (Mainz) ist beim Triumph des neuen Zehnkampf-Weltmeisters Kevin Mayer guter Sechster geworden. Drei Jahre nach seinem Sensations-Coup von Doha sammelte der 24-Jährige 8434 Punkte und war damit bester Deutscher. Weltrekordler Mayer aus Frankreich sicherte sich Gold mit 8816 Punkten vor dem Kanadier Pierce Lepage (8701) und Zach Ziemek aus den USA (8676).
Kaul zeigte zwar den erwartet starken zweiten Tag und arbeitete sich von Platz 16 noch weit nach vorne, mit der Medaillenvergabe hatte er aber nichts mehr zu tun. Dazu hätten der Diskuswurf (44,62 m) und der Stabhochsprung (4,80) mehr als nur solide sein müssen.
Mit dem Speer war Kaul (69,74) der zweitbeste Starter hinter Mayer (70,31) - bei seinem Traum-Wettkampf von Doha hatte er rund neun Meter weiter geworfen. Über 1500 m lief Kaul dann in 4:13,81 Minuten persönliche Bestleistung und schaffte noch einen mehr als versöhnlichen Abschluss.
"In manchen Disziplinen habe ich Selbstvertrauen zurückgewonnen, in manchen weniger. Diskus und Speer ärgern mich brutal. Ich habe mich bei beiden eigentlich ganz gut eingeworfen, aber dann hat es im Wettkampf nicht geklappt", sagte Kaul: "Aber das ist Zehnkampf, und es ist immer noch mein drittbester Wettkampf, den ich jemals gemacht habe. Auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt, kann ich mit einem kleinen Lächeln hier rausgehen."
WM-Neuling Leo Neugebauer (Leinfelden-Echterdingen) wurde mit 8182 Punkten Zehnter. Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), WM-Dritter von 2017, kam auf Rang zwölf (8113). Tim Nowak (Ulm) musste sich nach einem "Salto nullo" beim Stabhochsprung mit 7008 Punkten und Platz 18 begnügen.
Für Mayer war es nach WM-Gold 2017 in London der zweite große Titel. Bei Olympia 2016 und 2021 hatte er Silber geholt, bei Kauls WM-Triumph 2019 war er angeschlagen im Stabhochsprung ohne Höhe geblieben und ausgestiegen. Olympiasieger Damian Warner (Kanada) hatte in Eugene über 400 m verletzt aufgeben müssen.