Ziel Heim-EM: Harting beißt auf die Zähne, Schäfer "sehr, sehr zuversichtlich"

Ziel Heim-EM: Harting beißt auf die Zähne, Schäfer "sehr, sehr zuversichtlich"
Berlin (SID) - Ein volles Olympiastadion, das Comeback von Berlino, die letzte große Meisterschaft vor dem Karriereende: Diskuswerfer Robert Harting will trotz starker Knieschmerzen bis zur Heim-EM in Berlin noch einmal auf die Zähne beißen. "Ich ziehe es nur durch, weil es Berlin ist", sagte der 33-Jährige am Sonntag im Berliner Zoo, genau 100 Tage vor Beginn der Leichtathletik-EM (7. bis 12. August).
Der Riss seiner Quadrizepssehne im rechten Knie sei ein "großer Einschnitt", Harting könne kaum "zwei Stufen Treppen" gehen, aber "ich werde trotzdem nicht aufgeben". Schließlich kenne er durch zahlreiche Verletzungen "viele Tricks", um die Probleme ein bisschen auszugleichen. Was dann in einem möglichen Finale in seinem Wohnzimmer Olympiastadion, in dem er 2009 seinen ersten WM-Titel holte, rauskommt, "weiß ich auch nicht so richtig", sagte Harting.
Wie 2009 wird dann aber sicher wieder "Berlino" an Hartings Seite sein, der Bär wurde bei der Veranstaltung als offizielles Maskottchen vorgestellt. Vor neun Jahren hatte Harting mit "Berlino" seinen Coup spektakulär gefeiert.
Im Gegensatz zu Harting wähnt sich Siebenkämpferin Carolin Schäfer in bester Verfassung. Sie und ihr Trainer seien "sehr, sehr zuversichtlich", sagte die Vize-Weltmeisterin vor der anstehenden Saison: "Sicherlich will ich eine Medaille." Ihr Ziel: es Weltmeisterin Nafissatou "Nafi" Thiam aus Belgien in Berlin "so schwer wie möglich zu machen".
Die Macher der EM haben bereits 200.000 Tickets verkauft, mindestens 350.000 sollen es am Ende sein. Die Gesamtkapazität der Arena wird aufgrund von Umbauarbeiten und zusätzlichen Leinwänden im Oberring von etwa 75.000 auf 55.000 Plätze reduziert.
Im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) hofft man auf eine große Leichtathletik-Party. "Die Heim-EM 2018 in Berlin wird wegweisend für die Leichtathletik in Deutschland. Wenn in 100 Tagen der erste Startschuss fällt, rückt unsere Sportart in der öffentlichen Wahrnehmung auf die große Bühne, und die wollen wir bestmöglich nutzen", sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing.
Chefplaner Frank Kowalski versprach den Fans im Stadion "einige Neuerungen", wie etwa "die für alle sichtbare Laserlinie beim Weit- und Dreisprung oder den 'Hot Seat' wie beim Skisport, wo die über die Zeit qualifizierten Athleten in der Box stehen und warten müssen, was im zweiten Halbfinale passiert", sagte er: "Ist dort jemand schneller, fliegen sie raus."