Das SID-Kalenderblatt am 1. September: Deutschland verliert 1:5 gegen England

Das SID-Kalenderblatt am 1. September: Deutschland verliert 1:5 gegen England
Rudi Völler war bedient. Der Teamchef der deutschen Nationalmannschaft schaute ins weite Rund, während die englischen Fans feierten.
Köln (SID) - Rudi Völler war bedient. Der Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft schaute verdutzt ins weite Rund, während die freudetrunkenen englischen Fans das Münchner Olympiastadion in ein Tollhaus verwandelten.
Die DFB-Auswahl hatte nur kurz zuvor an jenem 1. September 2001 eine herbe 1:5-Pleite gegen England kassiert - die zweite Heimniederlage in der WM-Qualifikation überhaupt für das Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Dabei hatte der Klassiker gegen die Three Lions denkbar gut begonnen. Carsten Jancker brachte die deutsche Auswahl bereits in der sechsten Minute in Führung. Nach dem blamablen Vorrundenaus bei der EM 2000 in den Niederlanden und Belgien witterte die Mehrheit der 63.000 Zuschauern Wiedergutmachung - doch es kam anders.
Michael Owen glich wenig später aus. Die desillusioniert wirkende deutsche Mannschaft verlor den Faden und rettete das Remis nur mit vereinten Kräften in die Pause.
Besserung war jedoch nicht in Sicht, die Engländer machten stattdessen kurzen Prozess. Steven Gerrard und Owen sorgten nach dem Seitenwechsel mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung.
Nach rund einer Stunde schnürte der überragende Owen seinen Dreierpack, die Abwehrreihe um Jens Nowotny und Christian Wörns bekam den quirligen Stürmer einfach nicht in den Griff. Emile Heskey sorgte mit dem fünften Treffer der Engländer, den er stilvoll mit einem Golfschwung zelebrierte, für das endgültige Debakel.
Der damalige TV-Experte Günther Netzer brachte die enttäuschende Leistung der Nationalelf nach der Partie schonungslos auf den Punkt. "Das tut länger weh. In einem so entscheidenden Spiel sich eine derartige Klatsche abzuholen, wird Spuren hinterlassen", sagte Netzer in der ARD. Und das tat sie - im positiven Sinn. Bei der WM 2002 stürmte Deutschland unter Fußball-Ikone Völler ins Endspiel.