Keine Ehrenkarten mehr für Nationalspieler - Rabattierung angeboten
Keine Ehrenkarten mehr für Nationalspieler - Rabattierung angeboten
Köln (SID) - Die Sport Bild berichtete von einem entsprechenden Schreiben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vom 6. März 2020 und druckte es als Faksimile.
Offensichtlich wäre mit der bisherigen Praxis die Gemeinnützigkeit des größten Sportfachverbandes der Welt (7,131 Millionen Mitglieder) gefährdet. Unterzeichnet ist der Brief von DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge (49) und -Generalsekretär Friedrich Curtius (43).
"Wir haben großen Respekt vor den Leistungen unserer ehemaligen Nationalspielerinnen und Nationalspielern. Auch wir würden uns freuen, den Kontakt aus Anlass von Länderspielen und dem Pokalfinale pflegen zu können. Leider lassen uns die rechtlichen Einschätzungen dazu aber keinen Spielraum, die Einladungserwartungen zu erfüllen, die nun öffentlich an uns gerichtet werden", teilte Curtius auf SID-Anfrage mit.
Statt Freikarten wurden den ehemaligen Spielern, die den Adler-Dress übergestreift haben, VIP-Tickets mit 30 Prozent Rabatt angeboten. Als Begründung wurde angegeben, dass es eine Betriebsprüfung und "fachliche Diskussionen mit externen Beratern" gegeben habe: "Augenmerk lag dabei auf der Risikominimierung für den DFB e.V., um nachhaltig den Status der Gemeinnützigkeit zu sichern."
Einige Spieler reagierten mit Unverständnis. "Ein absolutes Unding. Es geht mir dabei nicht um Freikarten, sondern für mich ist das eine Frage der Wertschätzung. Das Schreiben kommt mir scheinheilig vor", wetterte der ehemalige Welt- und Europameister Jürgen Kohler (54).
"Mein erster Gedanke war, als ich die Mail las: Dann gehe ich gar nicht mehr zu Länderspielen!", wurde Andreas Brehme (59), der Siegtorschütze per Foulelfmeter im WM-Finale 1990 gegen Argentinien (1:0) in Rom, zitiert.