"Keine nennenswerten Vorkommnisse" nach Union-Rotterdam

321 Personen vorläufig festgenommen - Antisemitischer Vorfall
Im Zuge des Duells zwischen Berlin und Rotterdam in der Conference-League hat die Berliner Polizei 321 Personen "die Freiheit entzogen".
Berlin (SID) - Im Zuge des Duells zwischen Union Berlin und Feyenoord Rotterdam in der Fußball-Conference-League hat die Berliner Polizei 321 Personen "die Freiheit entzogen". Am Vortag des Spiels sowie rund um das 1:2 (1:1) der Köpenicker am Donnerstagabend waren rund 3100 Polizisten im Einsatz, teilte die Polizei in ihrem Abschlussbericht mit.
Am Mittwoch seien bereits rund 1500 "teils stark alkoholisierte" Feyenoord-Fans in der Hauptstadt eingetroffen. In den Abendstunden nahmen die Beamten eine Frau sowie 138 Männern in Gewahrsam. Am Mehringdamm und am Treptower Park wurden 71 Personen vorläufig festgenommen.
Am Spieltag mussten die Einsatzkräfte 182 Personen, darunter drei Frauen, vorläufig festnehmen. Es wurden Strafermittlungsverfahren wegen diverser Vorfälle eingeleitet, unter anderem wegen Landfriedensbruches, tätlichen Angriffes, der gefährlichen Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Am U-Bahnhof Kochstraße soll ein 52-jähriger Feyenoord-Fan einen unbeteiligten 25-jährigen Mann "in den Rücken getreten, ihn antisemitisch beleidigt und den Hitlergruß gezeigt haben", heißt es in dem Bericht.
Nach dem Spiel sei es zu "keinen nennenswerten Vorkommnissen" mehr gekommen, teilte ein Sprecher der Berliner Polizei dem SID. Die Einsatztaktik der Beamten mit einem "konsequenten Einschreiten und der Trennung der Fangruppen" sei demnach "aufgegangen".
Schon vor zwei Wochen war das Hinspiel in Rotterdam von gewaltsamen Zwischenfällen und einem Chaos beim Einlass überschattet worden. 75 Personen wurden unter anderem wegen des "Verdachts der Vorbereitung offener Gewalt" in Gewahrsam genommen.
Am Tag davor war eine Union-Delegation um Klub-Präsident Dirk Zingler in einer Bar von Hooligans attackiert worden, eine Person wurde im Zuge der Attacke leicht verletzt.