Athleten begrüßen Plan der Koalition - Treffen mit Bach

Athleten begrüßen Plan der Koalition - Treffen mit Bach
Berlin (SID) - Die Athletenvertreter im deutschen Sport haben den Plan der Koalition in Berlin begrüßt, in Zukunft eine vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) unabhängige Athleten-Organisation mit eigener Finanzverwaltung unterstützen zu wollen. Zuvor hatte sich vor allem die CDU/CSU dagegen gewehrt.
"Es sieht gut aus für die Athleten. Wir freuen uns, dass wir die CDU/CSU wohl doch von unserem Vorhaben überzeugen konnten, und dass auch für den DOSB eine unabhängige Vertretung ein denkbares Szenario ist", sagte Athletensprecher Max Hartung dem SID.
Am Donnerstag bestätigte Dagmar Freitag, Vorsitzende des Bundestags-Sportausschuss, dass auf Wunsch der Koalition der Verein Athleten Deutschland eine Anschubfinanzierung von 225.000 Euro erhält. "Wir wollen die Unabhängigkeit der Athleten fördern", sagte Freitag dem SID.
Hartung, Vorsitzender der Athletenkommission im DOSB und des neu gegründeten Vereins, weiß um die Bedeutung der Aufgabe. "Wir sind uns der damit verbundenen Verantwortung bewusst", sagte er. Bis zur Bereinigungssitzung am 27. Juni, auf der die Förderung endgültig festgelegt wird, wolle man alles Nötige vorbereiten, "damit wir dann schnell starten können", sagte Hartung.
Am Mittwoch hatte die CDU/CSU nach der Sitzung des Sportausschusses ihre Kehrtwende erklärt. "Wir werden uns für den Athletenverein einsetzen und dem Haushaltsausschuss vorschlagen, die Gelder zur Verfügung zu stellen. Ich halte es für nicht richtig, denke aber, es ist ein neuer Weg", sagte CDU-Sprecher Eberhard Gienger.
Hartung sieht in der Unterstützung der unabhängigen Athletenkommission durch die Politik auch ein Signal mit internationaler Wirkung. "Die Athleten in Deutschland und der Welt schauen gespannt zu", sagte der Säbelfechter. Zuletzt hatten Hartung und Co. weltweit für Aufsehen gesorgt, als sie eine Beteiligung der Spitzensportler von 25 Prozent an den Erlösen der milliardenschweren Vermarktungs- und Übertragungsrechte des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gefordert hatten. Auch die Unabhängigkeitsbewegung der deutschen Athleten findet mittlerweile internationale Beachtung.
Das IOC hat die Gefahr längst erkannt, dass die Athleten von Bord gehen könnten. IOC-Präsident Thomas Bach lud die deutschen Athletenvertreter für den 19. September zu einem Austausch nach Lausanne ein. Wie Hartung bestätigte, richtete sich die Einladung an die Athletenkommission des DOSB. Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann soll an dem Treffen teilnehmen.