Das Gesicht der Kunstturn-WM in Doha: Simone Biles (USA)
Biles gewinnt DTB-Pokal in Stuttgart - Rang drei für Seitz
Doha (SID) - Dass aus sechs von sechs möglichen Weltmeistertiteln am Ende "nur" vier Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille wurden, war für Simone Biles überhaupt kein Grund, sich ihre prächtige Laune verderben zu lassen. "Ich bin sehr glücklich, in jedem Wettbewerb eine Medaille gewonnen zu haben. Die Farbe ist mir ganz egal", sagte die 21-Jährige und setzte ihr Dauerlächeln unverändert fort.
Denn auch ohne den "clean sweep", über den die US-Medien während der Weltttitelkämpfe in Doha täglich ausführlichst spekulierten, hat sich das Jahrhunderttalent aus Texas seinen Platz in der Turngeschichte längst gesichert. Insgesamt 14 WM-Titel sind ebenso eine Bestmarke wie zusammengerechnet 20 WM-Medaillen. Auch viermal Edelmetall an vier Geräten wurden seit 31 Jahren nicht mehr errungen.
Und längst ist die Führungsrolle von Biles nicht mehr auf das Turnpodium beschränkt. Als letzte der noch sportlich aktiven "Überlebenden" (Survivors) des sexuellen Missbrauchs durch den langjährigen US-Teamarzt Larry Nassar hat ihre Stimme großes Gewicht. Ohne Biles' Zustimmung fallen im nationalen Verband keine wichtigen Entscheidungen mehr.
Über die schrecklichen Ereignisse rund um die Person Nasser hat die vierfache Olympiasiegerin wenigstens nicht ihren Witz verloren. Dass sie aus Katar nicht nur sechs WM-Medaillen, sondern auch einen Nierenstein zurück in die USA brachte, nahm Biles mit Humor: "Ich nenne ihn meine Perle von Doha."