Das SID-Kalenderblatt am 8. November: Gründung des Deutschen Tischtennis-Bundes

Kölnerin Herweg erste Frau an der DTTB-Spitze
Sie wehren sich oft gegen den als abwertend empfundenen, aber durchaus charakteristischen Begriff "Ping Pong", doch es könnte viel schlimmer sein.
Köln (SID) - Sie wehren sich noch immer oft gegen den als abwertend empfundenen, aber doch durchaus charakteristischen Begriff "Ping Pong", doch es könnte viel schlimmer sein. Denn nachdem das Tischtennis im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in England als Nebenform des Tennis hauptsächlich zur Unterhaltung von Adligen entstanden war, kursierten zwischenzeitlich auch Bezeichnungen wie "Whiff Whaff" und "Flim Flam" oder auch "Raum-Tennis".
In Deutschland war viele Jahre später die Gründung des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) am 8. November 1925 ein erster Höhepunkt für den neuen Sport. 26 Jahre nach der Registrierung der 1. Berliner Tennis- und Ping-Pong-Gesellschaft und der Eröffnung des ersten Ping-Pong-Cafes auf deutschem Boden zwölf Monate später ebenfalls an der Spree sammelten sich unter dem Dach des neuen Verbandes immerhin schon 32 Vereine. Rund neun Monate zuvor hatten 21 Klubs in München einen Ausschuss mit der Gründung einer reichsweiten Dachorganisation beauftragt.
An der Spitze des Gremiums stand der Berliner Jurist Georg Lehmann. Nach seiner späteren Wahl zum ersten DTTB-Präsidenten in seiner Geburtsstadt war Lehmann auch eine der treibenden Kräfte bei der Gründung des Weltverbandes ITTF ein Jahr nach der DTTB-Konstituierung wiederum in Berlin.
In seiner 96-jährigen Geschichte erarbeitete sich der DTTB nicht nur wegen der erfolgreichen Ausrichtung von sieben WM- und fünf EM-Turnieren Turnieren international hohes Ansehen. Unter seinem Präsidenten Hans Wilhelm Gäb war der deutsche Verband in den 80er und 90er Jahren bei der Entwicklung professioneller Präsentationsformate weltweit führend. Das Gewicht des DTTB auf internationaler Ebene verdeutlichte 2015 der Wechsel des ehemaligen DTTB-Chefs Thomas Weikert ins Präsidenten-Amt der ITTF.
Der fünfte und bislang letzte WM-Titel 1989 in Dortmund durch das Doppel Jörg Roßkopf/Steffen Fetzner läutete eine bis heute während Glanzzeit ein. Seit Ende der "Ära Roßkopf" gilt Rekordeuropameister Timo Boll, der 2003 als erster Deutscher auf Platz eins der Weltrangliste vorrückte, als Gesicht des deutschen Tischtennis. Dimitrij Ovtcharov gewann in Tokio seine zweite olympische Bronzemedaille im Einzel.