DOSB-Präsident Hörmann scheitert bei Landratswahl
Konjunkturpaket sieht große Hilfssummen für Sport vor - Hörmann: "Wichtige Impulse"
Berlin (SID) - Der favorisierte Präsident Alfons Hörmann vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ist doch nicht zum Landrat im Oberallgäu gewählt worden. Der 59-Jährige von der CSU scheiterte am Sonntag in einer Stichwahl mit 48,15 Prozent der Stimmen an Indra Baier-Müller von den Freien Wählern (51,85). Bei der bayerischen Kommunalwahl hatten Hörmann (44,3) und Baier-Müller (23,3) die meisten Stimmen der acht Kandidaten erhalten.
Hörmann hatte angekündigt, dass er im Falle seiner Wahl seinen Job als Vorstandsvorsitzender eines Bauteileherstellers aufgeben werde. In der deutschen Sportpolitik stieß das mögliche Doppelmandat vorher auch auf Kritik. "Es ist völlig klar, dass ein DOSB-Präsident parteipolitisch neutral agieren muss", hatte Andre Hahn, sportpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, erklärt.
Hahn sah noch weitere Konfliktpunkte. Ein DOSB-Präsident müsse im Zweifel auch im Interesse des Sports die Bundesregierung kritisieren oder bestimmte Forderungen stellen. "Ob das dann stattfindet gegenüber einem CSU-Innenminister und einem CSU-Staatssekretär? Das darf bezweifelt werden. Und da genau liegt dann auch ein Problem, mit dem der Sport umgehen muss", meinte der Politiker der Linken.
Hörmann erklärte mehrfach dazu, dass er keinen Interessenkonflikt sehe. Auch zeitliche Probleme befürchtete der Allgäuer, der seit 2013 DOSB-Präsident ist, nicht. Schon immer sei er in seinem Leben neben seinem Beruf auch ehrenamtlich tätig gewesen, hatte er dem SID erklärt.