eSport: ESL-Chef Reichert will mehr Engagement vom DOSB

eSport: ESL-Chef Reichert will mehr Engagement vom DOSB
Hamburg (SID) - Ralf Reichert, Geschäftsführer von Deutschlands größtem eSport-Unternehmen ESL, wünscht sich vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auf dem Weg zu einer möglichen Anerkennung als Sportart mehr Austausch mit der Szene. Er wisse nicht, ob "genug Zeit investiert wird, um auf Seiten des DOSB tief genug in das Thema einzusteigen", sagte Reichert bei einem Pressetermin von Mercedes-Benz im Rahmen der ESL One in Hamburg.
Der DOSB will auf Grundlage der Arbeit einer eigenen eSport-Arbeitsgruppe bis zur Mitgliederversammlung des Dachverbandes am 1. Dezember in Düsseldorf eine Position in Sachen eSport erarbeiten. An ihr sollen sich laut Angabe des Verbandes "Sportvereine und -verbände orientieren können". Reichert habe unter anderem die Sorge, "dass Leute darüber entscheiden, die noch nie Computerspiele gespielt haben".
Sollte sich der DOSB jedoch mit der nötigen Szenen-und Sachkenntnis der Angelegenheit widmen, "dann wird es mit Sicherheit auch als Sport anerkannt werden", sagte Reichert. Die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag eine Unterstützung von eSport bei der Bildung einer olympischen Perspektive festgeschrieben hatte, weist dem DOSB eine entscheidende Rolle bei der Standortbestimmung der boomenden eSport-Bewegung zu.
Der eSport-Bund Deutschland (ESBD) hatte am Wochenende mit Beschlüssen auf seiner ersten regulären Mitgliederversammlung in Hamburg einen Schritt auf den Sport zugemacht und sein Dialogversprechen erneuert. "Wir wollen das gemeinsam und auf Augenhöhe angehen und laden DOSB, DBS und andere interessierte Verbände dazu ein, mit uns eine Arbeitsebene für konkrete Kooperationen zu schaffen", sagte ESBD-Präsident Hans Jagnow.