Faeser lobt Vorbildfunktion des Turner-Bundes

Nancy Faeser hat beim Festakt des DTB am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche die Vorbildfunktion des zweitgrößten Fachverbandes hierzulande gelobt.
Frankfurt am Main (SID) - Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat beim Festakt des Deutschen Turner-Bundes (DTB) am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche die Vorbildfunktion des mit fast fünf Millionen Mitgliedern zweitgrößten Fachverbandes hierzulande hervorgehoben und das Engagement der Ehrenamtlichen in den knapp 20.000 Vereinen gelobt.
Der DTB, der am 3. April 1848 auf Initiative von August Schärttner gegründet wurde und somit am Montag 175 Jahre alt wird, bewege mit seinen insgesamt 23 Sportarten Jung und Alt im ganzen Land und zeige darüber hinaus mit seinen Erfolgen im Spitzensport, "dass es sich lohnt, alle Anstrengungen zu unternehmen, um in der Weltspitze mitzuspielen".
450 Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik waren der Einladung nach Hessen gefolgt, darunter auch der Turn-Weltverbandspräsident Morinari Watanabe und Thomas Weikert, der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Die Redner würdigten die Turner als ausgesprochen vielseitig und die Gründer der Bewegung als Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie. Bis heute zeigten Turner die "richtige Haltung", betonte Faeser und spielte damit darauf an, dass sich der DTB weiterhin gegen die Teilnahme russischer Sportlerinnen und Sportler an internationalen Wettkämpfen wegen des Angriffskrieges in der Ukraine ausspricht.
"Leben in Freiheit und Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und muss immer wieder neu erarbeitet werden", ergänzte DTB-Präsident Alfons Hölzl. Turnen sei nicht nur aufgrund seiner Vergangenheit "mehr als nur Sport". Der DTB fördere "bürgerschaftliches Engagement und trägt zur demokratischen Erziehung in der Gesellschaft bei".
Während des mehr als zweistündigen Programms wurde die deutsche Nationalmannschaft der Kunstturnerinnen, die im vergangenen Jahr in München Bronze und damit die erste Teammedaille bei einer Europameisterschaft gewonnen hatte, mit der Flatow-Medaille ausgezeichnet. Mit der Plakette wird an die beiden jüdischen Turner und Olympiasieger von 1896, Alfred und Gustav Felix Flatow, erinnert, die 1933 zum Austritt aus ihren Turnvereinen gezwungen wurden und später im Konzentrationslager umkamen.