Fechten: Keine Ukraine-Teilnahme an Wettkämpfen mit Russland

Der Fechtverband der Ukraine hat einen Boykott aller Wettbewerbe angekündigt, an denen Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus antreten.
Frankfurt am Main (SID) - Der Fechtverband der Ukraine hat einen Boykott aller Wettbewerbe angekündigt, an denen Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus antreten. Wie der Verband NFFU mitteilte, sei dies auf einer Präsidiumssitzung am Montag beschlossen worden. Sowohl ukrainische Athletinnen und Athleten als auch Kampfrichter oder Trainer sollen demnach nicht an solchen Wettkämpfen teilnehmen.
Zudem wurde laut NFFU über Maßnahmen zur Anfechtung "der rechtswidrigen und beschämenden Entscheidung" des Weltverbandes FIE zur Zulassung von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus diskutiert. Russland führt mit Unterstützung von Belarus seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ließ der NFFU keinen Zweifel daran, wer die Verantwortung trage: sie liege "auf den Schultern der FIE und von Thomas Bach", dem IOC-Präsidenten. Man gehe davon aus, dass die eigene Entscheidung ein "Wegweiser" für andere ukrainische Verbände sei, wenn in ihren Sportarten Russen und Belarussen ebenfalls wieder zugelassen werden sollten.
Der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) verwies auf Anfrage mit Blick auf das ukrainische Vorgehen zunächst auf ein geplantes Treffen der deutschen Athletinnen und Athleten mit dem Präsidium am Mittwoch. In einer Mitteilung hatte der DFeB zuletzt angekündigt, dass unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Bundesinnenministeriums "eine gemeinsame Entscheidung und weitere Vorgehensweise im Sinne des Verbandes und seiner Athlet*innen erzielt werden" solle.
Der Weltverband hatte sich am 10. März dafür ausgesprochen, russische und belarussische Fechterinnen und Fechter wieder bei internationalen Wettkämpfen zuzulassen. Die mit einer Zweidrittelmehrheit angenommene Entscheidung der FIE betrifft die Einzel- und Mannschaftswettbewerbe und gilt ab April, vorbehaltlich möglicher Empfehlungen oder zukünftiger Entscheidungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).