Gewichtheben: Weltverband IWF drohen weitere Konsequenzen durch IOC

Gewichtheben: Weltverband IWF drohen weitere Konsequenzen durch IOC
Köln (SID) - Dem Gewichtheber-Weltverband IWF drohen nach jahrzehntelanger Misswirtschaft unter dem ehemaligen Präsidenten Tamas Ajan weiterhin schwerwiegende Konsequenzen. Zwar seien im Bereich der Anti-Doping-Arbeit Fortschritte zu erkennen, sagte IOC-Präsident Thomas Bach nach der Exekutivsitzung des Internationalen Olympischen Komitees am Mittwoch, allerdings habe man beim Thema guter Verbandsführung "starke Bedenken". Es gebe kaum Fortschritte bei den notwendigen Reformen der Verbandssatzung und bei der Akzeptanz unabhängiger Beratung.
"Wir werden diese Bedenken der IWF mitteilen", sagte Bach: "Wir werden weiterhin mitteilen, dass wir uns das Recht vorbehalten - wenn notwendig - weitere Maßnahmen zu ergreifen. Dies beinhaltet auch, den Platz des Gewichthebens im Programm der Olympischen Spiele 2024 in Paris zu überprüfen."
Der umstrittene Langzeit-Präsident Ajan war im April angesichts der schweren Vorwürfe der Doping-Vertuschung und Untreue zurückgetreten. Aufgedeckt hatte den Fall die ARD-Dopingredaktion in der Dokumentation "Geheimsache Doping - Der Herr der Heber" im Januar. Eine unabhängige Untersuchung bezeichnete in ihrem Abschlussbericht im Juni den Vorstand der IWF unter dem Ungarn in seinem Bericht als dysfunktional und ineffektiv.
Ende September berichtete der Branchendienst insidethegames.biz, dass in der Ära Ajans mehr als 130 Dopingproben "versteckt" worden seien. Die Proben sollen entnommen, aber nicht bearbeitet worden sein. Manche seien schon viele Jahre alt, andere sollen aber auch aus dem Jahr 2019 stammen, als dem Gewichtheben wegen seiner enormen Doping-Probleme bereits der Rauswurf aus dem olympischen Programm drohte.