Japanischer Fechter Miyake: Essenslieferant statt Olympionike in Tokio
Japanischer Fechter Miyake: Essenslieferant statt Olympionike in Tokio
Köln (SID) - Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio auf das Jahr 2021 stehen viele Sportler vor der Frage, wie sie das verlorene Sportjahr 2020 überbrücken und sich fit halten können. Der japanische Fechter Ryo Miyake hat dafür offenbar eine Lösung gefunden: Der Team-Olympiazweite von London ist jetzt Essenslieferant für UberEats.
"Ich habe damit aus zwei Gründen angefangen: um Geld für zukünftige Reisen zu haben und um mich fit zu halten", sagt der 29-Jährige über seinen neuen Job. Mit seinem Fahrrad ist Miyake derzeit in Tokio unterwegs und liefert Bestellungen aus. "Ich sehe auf meinem Handy, wieviel ich verdiene, aber die Zahl ist nicht nur Geld für mich. Es ist eine Punktzahl, die mich weiter antreibt." Sein ganz persönlicher sportlicher Wettkampf also.
Wie bei vielen andere Top-Athleten ist seine Karriere momentan in der Corona-Zwangspause. "Ich weiß nicht, wann ich das Training wieder aufnehmen kann, oder wann der nächste Wettkampf ist. Ich weiß nicht einmal, ob ich meine mentale Stärke oder meine Motivation für das nächste Jahr halten kann", sagte Miyake. Trotzdem nutzt er seinen neuen Job um zumindest körperlich fit zu bleiben. "Wenn ich Bestellungen aus den bergigen Stadtteilen Akasaka oder Roppongi bekomme, ist das ein gutes Training."