Neue Agentur: So soll der Sport aus der Krise kommen

Der Deutsche Olympischen Sportbund und das Innenministerium haben neue "Maßnahmen für die künftige Spitzensportförderung in Deutschland" präsentiert.
Weniger Papierkram, mehr Flexibilität: So soll der deutsche Sport aus der Krise kommen. Knapp zehn Monate vor den Olympischen Spielen in Paris haben der Deutsche Olympischen Sportbund (DOSB) und das Innenministerium neue "Maßnahmen für die künftige Spitzensportförderung in Deutschland" präsentiert. Zentraler Bestandteil ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur, die über die Verteilung der Fördergelder entscheiden soll.
Zudem soll das zuletzt stark in die Kritik geratene Potenzialanalysesystem "PotAS" weiterentwickelt und in die neue Sportagentur "integriert werden", wie es am Freitag nach der Sportministerkonferenz in Herzogenaurach hieß.
Die Vereinigung Athleten Deutschland begrüßte die aktuelle Entwicklung. Die von der Organisation dazu beigesteuerten Beiträge "basierten maßgeblich auf unseren Positionspapieren der jüngeren Vergangenheit sowie konkretisierenden Stellungnahmen und weiteren Eingaben im Laufe des Prozesses", heißt es in einer ersten Reaktion am Freitag: "Vor und während der Arbeitsphase standen wir fortwährend im Austausch mit Athlet*innen und Athletenvertreter*innen."
DOSB-Präsident Thomas Weikert sprach von einem wichtigen "Meilenstein zur Weiterentwicklung des Leistungssportsystems in Deutschland. Wir haben bei der Veröffentlichung des Grobkonzepts im November 2022 gesagt, dass die Spitzensportförderung in Deutschland flexibler, digitaler, innovativer und weniger bürokratisch werden soll. Diesem Ziel sind wir ein großes Stück nähergekommen."
Durch den Abbau von bürokratischen Hemmnissen könnten sich die Trainer und Sportdirektoren wieder mehr "auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren", sagte Weikert. Nämlich die Athleten "zu entwickeln und in die Weltspitze zu führen". Die für den Sport zuständige Innenministerin Nancy Faeser (SPD) meinte: "Wir wollen sportliche Höchstleistungen auf Top-Niveau ermöglichen. Dafür brauchen wir die besten Trainingsbedingungen, gezielte Förderung und weniger Bürokratie für die Verbände."
Ein knappes Jahr vor Olympia präsentiert sich der deutsche Sport in vielen Bereichen in der Krise. Während die Basketballer zuletzt sensationell den WM-Titel gewannen, schwächelten etwa die Leichtathleten und Ruderer bei ihren Titelkämpfen.