Neue Vorwürfe gegen den langjährigen Heber-Präsidenten Ajan
"Herr der Heber" kapituliert - langjähriger IWF-Präsident Ajan tritt zurück
Köln (SID) - Neue Vorwürfe gegen den "Herrn der Heber": Auch nach seiner Suspendierung als Präsident des Gewichtheber-Weltverbands IWF soll der Ungar Tamas Ajan unerlaubt Amtsgeschäfte geführt und Interimspräsidentin Ursula Papandrea massiv bedroht haben. Das berichtet die ARD-Dopingredaktion, die in der Dokumentation "Geheimsache Doping - Der Herr der Heber" Ajans angebliche Machenschaften wie Doping-Vertuschung und Untreue dargelegt hatte.
Der 81-Jährige, seit 2000 IWF-Präsident, wurde daraufhin im eigenen Verband für 90 Tage suspendiert, eine Kommission soll für Aufklärung sorgen, Ajan gab seine IOC-Ehrenmitgliedschaft zurück. Dabei streitet er alle Vorwürfe ab und klammert sich an sein Amt. "Er ist noch immer im Büro, unterschreibt Dokumente. Das ist nicht gut", sagte das russische Vorstandsmitglied Maxim Agapitow der ARD.
Mehr noch: Ajan soll seiner Nachfolgerin Papandrea gedroht haben, sie verhaften zu lassen. "Mir wurde gesagt, ich sei niemand und er der Präsident. Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll. Ich habe Angst, dass er jemanden zu meinem Hotel schickt", lautet ein Eintrag der US-Amerikanerin in der WhatsApp-Gruppe der Exekutivmitglieder. Der Chatverlauf liegt der ARD-Dopingredaktion vor.
Papandrea forciert nun den Machtkampf, noch immer ist Ajan Teil der Exekutive. Das soll sich nun ändern. "Meines Erachtens sind Sie nicht länger geeignet, die Organisation zu repräsentieren oder zu führen", schrieb Papandrea nach ARD-Informationen an Ajan. Die 21 Mitglieder der Exekutive sollen nun für oder gegen Ajan abstimmen. Die endgültige Entscheidung über Ajans Zukunft in der IWF liegt bei der Vollversammlung beim nächsten Verbandskongress.