Paralympics: Deutsches Team kritisiert Transportsystem in Tokio

Paralympics: Deutsches Team kritisiert Transportsystem in Tokio
Das Team D Paralympics sieht bei den Spielen in Tokio noch Nachholbedarf bei den Organisatoren.
Tokio (SID) - Lange Wartezeiten, überfüllte Busse und weite Wege zu den Haltestellen: "Das Dorf ist wunderbar, aber das mit dem Transport klappt nicht so richtig", kritisierte Chef de Mission Karl Quade: "Wir hören immer wieder von Sportlern, dass sie sehr weite Wege zu ihren Bussen haben, und die fahren in einer Art, dass vor Ort beim Training und Wettkampf sehr lange Wartezeiten entstehen."
Dazu komme noch, dass die Busse "relativ voll sind", führte der Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) weiter aus: "Gerade bei den Leichtathleten zum Beispiel, da sind Personen aus allen Nationen in einem Bus." Er habe die Probleme bei einem Meeting der Chefs de Mission aller Länder auch angesprochen. Allerdings seien "so richtige Lösungen vom OK nicht gefunden worden".
Para-Schwimmerin Verena Schott ist mit dem Transportsystem ebenfalls alles andere als glücklich. "Der Transfer ist echt ein großes Problem", sagte die 32-Jährige: "Man muss locker immer mit zehn bis 30 Minuten Wartezeit rechnen. Das kann man bei solchen Spielen nicht machen."
Auch Schwimm-Bundestrainerin Ute Schinkitz findet die Lage "insgesamt hochdramatisch", dabei seien die Probleme für ihr Team vergleichsweise "noch human", so das Vorstandsmitglied des DBS: "Beim Tischtennis warten sie zwei Stunden, wir warten nur 30 Minuten."
Rollstuhlfechterin Sylvi Tauber sieht die Thematik nicht ganz so kritisch. "Der Weg zur Bushaltestelle ist extrem, aber das ist das einzige. Die Leute sind super freundlich, helfen sofort. Deshalb kann ich sonst nichts Negatives sagen", betonte die 41-Jährige.