Schach-Hoffnung Keymer: "Noch nicht ganz in der Weltspitze"

Schnellschach-Vizeweltmeister Vincent Keymer wähnt sich noch nicht auf allerhöchstem Niveau.
Schnellschach-Vizeweltmeister Vincent Keymer wähnt sich noch nicht auf allerhöchstem Niveau. "Wenn man als Weltspitze die Spieler definiert, die seit Jahren in den Top Ten sind und ins Kandidatenturnier kommen möchten, würde ich aktuell sagen, dass ich noch nicht ganz in der Weltspitze bin", sagte der 18-Jährige im Interview mit dem Münchner Merkur und der tz.
Er versuche "natürlich, dahin zu kommen", führte der gebürtige Mainzer aus: "Aber diese kleinen Schritte auf diesem Niveau sind extrem schwer. Von 2700 auf 2740 Elo-Punkte zu kommen, ist was ganz anderes als von 1900 auf 1940. Da liegen Welten dazwischen."
Auch ohne Titelverteidiger Magnus Carlsen, der wegen Motivationsproblemen seinen Verzicht erklärt hatte, ist die derzeit in Astana/Kasachstan ausgetragene WM zwischen dem Chinesen Ding Liren und Jan Nepomnjaschtschi für Keymer "sehr spannend" zu beobachten, es gebe eine "extrem hohe Belastung, die sich noch mal von anderen Turnieren unterscheidet".
Sorgen bereiten Keymer die Betrugsverdächtigungen, die das Spiel der Könige in den vergangenen Monaten in die Negativschlagzeilen brachte. "Das ist natürlich eine Bedrohung, die das Spiel ernsthaft gefährden kann", sagte Deutschlands jüngster Großmeister der Geschichte: "Du musst die Maßnahmen immer erweitern, um Möglichkeiten des Betrugs einzuschränken. Die Schach-Engines sind mittlerweile so stark, dass jeder Amateurspieler mit deren Hilfe den Weltmeister besiegen könnte."