Umfrage: Ein Drittel der DBS-Athleten zählt zur Corona-Risikogruppe
Umfrage: Ein Drittel der DBS-Athleten zählt zur Corona-Risikogruppe
Rund ein Drittel der Kaderathleten des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) gehört nach eigenen Angaben zur Corona-Risikogruppe.
Köln (SID) - Dies ergab eine Umfrage der Arbeitsgruppe "Inklusion im Sport" der Universität Paderborn unter der Leitung von Sabine Radtke und Marie A. Biermann.
Demnach gaben 30 Prozent der 197 befragten Athletinnen und Athleten an, durch das Coronavirus besonders gefährdet zu sein. Zu den an der Umfrage teilgenommenen Sportlern gehören 32 Prozent zum 133-köpfigen Paralympicskader, der ab Dienstag (bis 5. September) in Tokio um Medaillen kämpfen wird.
Laut Radtke gaben über 60 Prozent der Athleten an, im Vergleich mit Nichtbehinderten während der Corona-Pandemie benachteiligt zu sein. Begründet wird dies überwiegend mit dem eingestellten oder stark reduzierten Trainings- und Wettkampfbetrieb in der Pandemie. Alternative Trainingsgelegenheiten waren nicht für alle Para-Athleten zugänglich.
Unter den DBS-Athleten konnten seit Beginn der Pandemie bis März 2021 lediglich 57 Prozent der Befragten an Wettkämpfen teilnehmen. Aufgrund der ausbleibenden Trainingseinheiten und Wettbewerbe hätten zehn Prozent der Sportler sogar mit einem Karriereende geliebäugelt.
Derweil befinden sich die Coronazahlen in Japan wegen der explodierenden Ausbreitung der Delta-Variante weiter auf Rekordniveau. Zuletzt waren mehr als 25.000 Neuinfektionen an einem Tag gezählt worden. Im Zusammenhang mit den Paralympics haben die Organisatoren bereits über 100 Infektionsfälle gemeldet. Rund 4400 Athletinnen und Athleten aus 162 Nationen sollen in Tokio teilnehmen.