Unruh zurückhaltend: "Man muss jedem Chancen auf Gold einräumen"
Unruh zurückhaltend: "Man muss jedem Chancen auf Gold einräumen"
Bogenschütze Florian Unruh geht trotz einer vermeintlich günstigen Setzliste mit einer gehörigen Portion Zurückhaltung in den Entscheidungstag.
Tokio (SID) - Bogenschütze Florian Unruh geht trotz einer vermeintlich günstigen Setzliste mit einer gehörigen Portion Zurückhaltung in den Entscheidungstag der Olympischen Spiele in Tokio. "Ich denke, das interessiert bei den letzten 16 gar nicht mehr. Jeder, der noch drin ist, dem muss man Chancen auf Gold einräumen", sagte der Ehemann von Rio-Silbermedaillengewinnerin Lisa Unruh. An einem olympischen Finaltag mache die Vorleistung "keinen Unterschied".
Der Europameister von 2014 hatte in der zweiten Runde völlig überraschend den südkoreanischen Doppel-Olympiasieger Kim Je Deok mit 7:3 geschlagen, auf dem Weg Richtung Medaillen würden nun am Samstagmorgen deutscher Zeit vermeintlich machbare Aufgaben warten. Mit seinem Achtelfinalgegner Crispin Duenas aus Kanada hat er nach bislang zwei Niederlagen allerdings noch eine Rechnung offen.
Er wolle das nun zum bestmöglichen Zeitpunkt "geraderücken und gewinnen, allein schon aus statistischen Gründen. Nicht, dass da steht, dass ich nur gegen ihn verloren habe", führte der 28-Jährige aus. Es werde sich derjenige durchsetzen, der "den Wind besser liest und in dem Moment die besseren Entscheidungen trifft und die besseren Schüsse macht."
Er werde versuchen, "vor allem vom Kopf" am Ball zu bleiben. Und vielleicht gelingt Florian Unruh dann sogar ein ähnlicher Siegeszug wie seiner Frau Lisa vor fünf Jahren.