Wüst für stärkere Förderung des Breitensports

Breitensport sei Grundlage für Spitzenleistungen und gesellschaftlichen Zusammenhalt, sagt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst beim SID-Jubiläum.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich für eine stärkere Förderung des Breitensports ausgesprochen. "Wir brauchen die Breite auch für die Spitze. Vor allem brauchen wir die Breite dafür, immer wieder junge Leute zu motivieren, von der Glotze wegzukommen, vom Smartphone wegzukommen", sagte der CDU-Politiker am Rande des 80. Geburtstags des Sport-Informations-Dienstes (SID). Das eine schließe das andere nicht aus – auch wenn bei Olympischen Spielen oft nur auf den Medaillenspiegel geschaut werde.
Täglich seien "viele Tausend, viele Millionen Menschen in Deutschland sportlich aktiv", betonte der 50-Jährige. Deshalb dürfe der Fokus bei Reformen und Förderprogrammen nicht allein auf dem Spitzensport liegen.
Mit Blick auf die sogenannte Sportmilliarde, die die Bundesregierung Anfang des Monats beschlossen hatte, sieht Wüst auch Länder und Kommunen in der Verantwortung. "Es ist zu einfach, nur auf den Bund zu zeigen. Auch die Länder müssen etwas tun", sagte der Landeschef und verwies auf 57 Millionen Euro, mit denen das Land NRW den organisierten Sport pro Jahr unterstütze. Weitere 75 Millionen fließen laut Wüst in den Bau und Erhalt kommunaler Sportstätten.
Doch auch "die Kommunen", so Wüst, "werden ihren Teil in Zukunft leisten müssen". Der Zustand vieler Anlagen sei nicht zufriedenstellend. "Alle staatlichen Ebenen müssen was tun für den Sport, denn der Zustand der Sportstätten ist an manchen Stellen einfach nicht in Ordnung. Deswegen muss auch für den Sport gelten, was generell gilt: Dieses Land wieder in Ordnung bringen, eben auch beim Sport", sagte Wüst.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte Anfang des Monats beschlossen, eine Milliarde Euro aus dem Sondervermögen für die Sanierung kommunaler Sportstätten bereitzustellen. Die sogenannte Sportmilliarde soll in den kommenden vier Jahren vor allem den Breitensport und die Vereinsarbeit stärken. Mit dem Programm will der Bund den Investitionsstau bei Hallen, Schwimmbädern und Plätzen abbauen.