Das SID-Kalenderblatt am 17. September: Zulassung von Profis bei Olympia

Das SID-Kalenderblatt am 17. September: Zulassung von Profis bei Olympia
Berlin (SID) - Pierre de Coubertin war ein Edelmann. Für den Baron aus Frankreich und Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit erfüllte das Ausüben von Sport ein hohes Ideal. "Dabei sein ist alles", lautete sein Motto. Dazu gehörte auch, dass die Teilnehmer an seinen Olympischen Spielen reine Amateure zu sein hatten und kein Geld verdienen sollten.
Lange Zeit ging das gut, doch im Laufe der Jahrzehnte mussten auch die Veranstalter vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) feststellen, dass die prägenden Gestalten des Sports mehr und mehr Profis waren. Eins wurde klar: Sollte Olympia die größte Show der Welt bleiben wollen, müssten auch die großen Stars einen Zugang erhalten.
Nach ersten Lockerungen schon in den 1970er Jahren war es dann am 17. September 1990 soweit. Das IOC änderte endgültig sein Reglement, kippte die Regel 26 und erlaubte fortan auch Profis den Zutritt.
Das sollte sich schnell auszahlen. Bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 hatte erstmals das sogenannte Dream Team seinen Auftritt. Dabei handelte es sich um die besten Spieler der nordamerikanischen Basketball-Profiliga (NBA).
Angeführt von Michael Jordan (Chicago Bulls) und Magic Johnson (Los Angeles Lakers) begeisterte das Ausnahme-Team mit Spielern wie Scottie Pippen (Chicago Bulls), Larry Bird (Boston Celtics) und Charles Barkley (Phoenix Suns) dank seiner spektakulären Spielweise und holte sich in souveräner Manier Gold.
Auch andere Profis sorgten gleich in Barcelona für Aufsehen. Boris Becker und Michael Stich gewannen im Tennis Gold im Doppel und fesselten viele Fans an den Bildschirmen. Das IOC bekam schnell mit, dass die Auftritte von Weltstars die TV-Quoten nach oben rasen ließen, das wiederum führte zu zusätzlichen Einnahmen. Spätestens ab dann waren die Superstars gern gesehene Teilnehmer bei Olympia.