Mihambo: Olympiasieg fühlt sich "immer noch sehr fremd an"
Mihambo: Olympiasieg fühlt sich "immer noch sehr fremd an"
20 Tage nach ihrem Goldsprung von Tokio ist Malaika Mihambo von der Gemeinde Oftersheim und ihrem Heimatverein gewürdigt worden.
Oftersheim (SID) - 20 Tage nach ihrem Goldsprung von Tokio ist Malaika Mihambo von der Gemeinde Oftersheim und ihrem Heimatverein bei einem Empfang mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt worden. Die 27-Jährige ließ sich von rund 300 Fans und Bürgermeister Jens Geiß gebührend für den größten Erfolg ihrer Karriere feiern.
"Mit der Goldmedaille nach Hause zu kommen, ist das Größte für einen Sportler. Ich kann irgendwann auf meine Karriere zurückschauen und sagen: Ich habe das erreicht", sagte Deutschlands Sportlerin des Jahres beim Empfang auf dem Sportplatz des TSV Oftersheim, auf dem sie auch als Beifahrerin eine halbe Stadionrunde in einem Oldtimer drehte.
"Es ist eine Ehre, so empfangen zu werden", sagte Mihambo. Der Olympiasieg fühle sich "immer noch sehr fremd an", bekannte sie. Wesentlicher Unterschied: Sie werde "noch häufiger erkannt als früher".
Als Olympiasiegerin sowie amtierende Welt- und Europameisterin will sie nun "schauen, wie weit ich meine Grenzen noch verschieben kann", fügte Mihambo hinzu. Angesprochen auf den deutschen Weitsprung-Rekord von Heike Drechsler sagte die Heidelbergerin, deren Bestleistung bei 7,30 m steht: "Die 7,48 m springt man nicht einfach mal so. Vieles muss zusammenkommen, man muss gesund bleiben."
Auch wegen der Corona-Pandemie und der Reisebeschränkungen plant Mihambo, ihren Trainingsmittelpunkt mittelfristig weiter in der Heimat zu haben und nicht beim früheren Leichtathletik-Superstar Carl Lewis in den USA. "Ich bin sehr froh über die Zusammenarbeit mit Weitsprung-Bundestrainer Uli Knapp, wir sind auf einer Wellenlänge", sagte sie: "Ich werde in der Region bleiben, trotzdem will ich auch mal andere Trainingszentren kennenlernen. Houston ist auf dem Programm, aber im Moment nicht möglich."
Nach den Titeln bei der EM 2018 und der WM 2019 hatte sich Mihambo in einem Weitsprung-Thriller auch Gold bei Olympia gesichert. In ihrem letzten Versuch war die gebürtige Heidelbergerin genau sieben Meter gesprungen und hatte erstmals im Finale die Führung übernommen - die Konkurrentinnen Ese Brume (Nigeria) und Brittney Reese (USA) konnten nicht mehr kontern. Dadurch gewann mit Mihambo 21 Jahre nach Drechsler in Sydney wieder eine Deutsche Olympia-Gold im Weitsprung.
Ihren Goldsprung habe sie bisher "eigentlich nicht so" angeschaut: "Ich werde anfangen zu analysieren, wenn es wieder ans Springen geht."