Pelosi fordert diplomatischen Boykott der Peking-Spiele - China spricht von "Lügen"
Pelosi fordert diplomatischen Boykott der Peking-Spiele - China spricht von "Lügen"
Nancy Pelosi hat einen diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele in Peking 2022 gefordert und damit heftige Reaktionen in China ausgelöst.
Köln (SID) - Nancy Pelosi, Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, hat einen diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele in Peking 2022 gefordert und damit heftige Reaktionen in China ausgelöst. "Die Äußerungen einiger US-Amerikaner sind voller Lügen und Desinformation", sagte Zhao Lijian, Sprecher des chinesischen Außenministeriums.
"Lassen Sie uns die chinesische Regierung nicht dadurch ehren, dass Staatsoberhäupter nach China reisen", hatte zuvor Pelosi gesagt: "Wenn Staatsoberhäupter angesichts eines andauernden Völkermords nach China gehen, stellt sich wirklich die Frage: Welche moralische Autorität haben sie, um überall auf der Welt über Menschenrechte zu reden?"
Zuletzt war der Ton zwischen China und den USA mit Blick auf die Winterspiele in Peking (4. bis 22. Februar 2022) schärfer geworden. Nachdem Washington den Chinesen den Missbrauch der Spiele "zur Vertuschung ihrer groben Menschenrechtsverletzungen" vorgeworfen hatte, nannten die Olympia-Gastgeber die Vorgehensweise der US-Regierung eine "Geiselnahme von Athletenrechten".
Die USA werfen China weiterhin Völkermord an Uiguren und Mitgliedern anderer meist muslimischer Turkvölker vor. Angehörige dieser ethnischen Gruppen werden von China in der westlichen Provinz Xinjiang in Arbeitslagern festgehalten. "US-Politiker sollten damit aufhören, die olympische Bewegung zu nutzen, um verabscheuungswürdige politische Spielchen zu spielen", sagte Zhao Lijian. Ein US-Boykott der Spiele in Peking ist offiziell kein Thema.