Tokio-Organisatoren: Müssen Verlegungsplan akzeptieren

Trotz Coronavirus: Olympia-Organisatoren halten an Austragung fest
Köln (SID) - Die Organisatoren der Olympischen Spiele 2020 in Tokio wollen die geplante Verlegung der Marathon- und Geherwettbewerbe ins rund 800 km entfernte Sapporo akzeptieren. "Das IOC und der Leichtathletik-Weltverband unterstützen den Plan. Können wir da als Organisatoren 'Nein' sagen?", fragte OK-Chef Yoshiro Mori, am Donnerstag: "Wir müssen das akzeptieren. Es geht nicht darum, ob er (der Plan, Anm. d. Red.) gut oder schlecht ist."
Am Mittwoch hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) überraschend erklärt, die Marathon- und Geherwettbewerbe in die Ausrichterstadt der Olympischen Winterspiele 1972 verlegen zu wollen. In Sapporo sollen die Bedingungen im Vergleich zu Tokio erträglicher sein. Die endgültige Entscheidung soll auf einer Sondersitzung am 30. Oktober und 1. November in Tokio fallen. Das IOC diskutiert mit dem Leichtathletik-Weltverband IAAF, dem Organisationskomitee, den NOK's und den TV-Anstalten.
Die IOC-Ankündigung erwischte dabei auch die Verantwortlichen in Japan unvorbereitet. "Ich war sehr überrascht, dass das IOC ausdrücklich Sapporo erwähnt hat, aber gleichzeitig fühle ich mich geehrt", sagte Sapporos Bürgermeister Katsuhiro Akimoto.
Seine Amtskollegin aus Tokio reagierte zurückhaltender. "Es war eine sehr unerwartete Ankündigung. Wir wissen, dass viele Bürger Tokios sich sehr darauf freuen und bereits Vorkehrungen getroffen haben", sagte Yuriko Koike: "Ich möchte, dass wir von allen Standpunkten aus diskutieren, was das Beste ist."
John Coates, Vorsitzender der für Tokio 2020 zuständigen IOC-Kommission, verteidigte die Vorgehensweise. "Für Tokio 2020 kam es ein bisschen überraschend, das kann ich verstehen", sagte er in einem Interview mit der japanischen Zeitung Kyodo News: "Wir mussten schnell handeln und wollten keine Spekulationen. Es war besser, damit herauszukommen und zu sagen, was unser Plan ist. Wir wollen, dass die Sportler jedwede Möglichkeit haben, ihre beste Leistung abzurufen. Wir wissen jetzt, dass dies in der Hitze (in Tokio, Anm. d. Red.) nicht möglich ist."