Vier neue Dopingfälle: Thailand droht Entzug der Gewichtheber-WM

Vier neue Dopingfälle: Thailand droht Entzug der Gewichtheber-WM
Bangkok (SID) - Nach vier weiteren Dopingfällen im eigenen Team droht dem thailändischen Gewichtheber-Verband der Entzug der Ausrichtung der Weltmeisterschaften vom 16. bis 25. September in Pattaya sowie das Aus für Olympia 2020. Bei den im Kölner Anti-Doping-Labor durchgeführten Nachtests von Proben der WM 2018 in Turkmenistan wurde ein Quartett überführt, darunter die Olympiasiegerinnen Sopita Tanasan (48 kg) and Sukanya Srisurat (58 kg).
Gemäß der im vergangenen April eingeführten Regel des Weltverbandes IWF können mindestens drei Dopingvergehen in einem Kalenderjahr zu einer Sperre des Verbandes von bis zu vier Jahren führen. Dazu käme noch eine Geldstrafe von rund 175.000 Euro. Insgesamt weist Thailand für 2018 nunmehr sogar sechs Fälle auf.
Neben Tanasan und Srisurat wurden auch noch Thunya Sukcharoen (alle Testosteron) und Chitchanok Pulsabsakul (Androstan) überführt, für Srisurat und Pulsabsakul ist es bereits das zweite Dopingvergehen nach 2011. Die Nachweise wurden durch verbesserte Testverfahren in Köln möglich. Bereits im Dezember waren die Dopingfälle des 17 Jahre alten Teerapat Chomchuen sowie der WM-Dritten im Superschwergewicht, Duanganksnorn Chaidee, bekannt geworden.
Für die IWF kommen die Nachrichten aus Thailand zur Unzeit. Der Weltverband kämpft um seine Zugehörigkeit zum olympischen Programm. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat der International Weightlifting Federation (IWF) im vergangenen November zwar Fortschritte im Anti-Doping-Kampf bescheinigt, die Sportart hat für die Sommerspiele 2024 in Paris jedoch vorerst nur den Status "provisorisch".