Buchmann muss nach Sturz bei der Dauphine aufgeben
Buchmann gibt nach Sturz bei Dauphine auf - Helfer Kämna gewinnt erstmals
Köln (SID) - Sturzpech für Emanuel Buchmann, Riesenerfolg für Lennard Kämna: Nachdem die große deutsche Tour-Hoffnung Buchmann auf der vorletzten Etappe des Criterium du Dauphine gestürzt war und verletzungsbedingt aufgeben musste, feierte sein Helfer vom Team Bora-hansgrohe den größten Sieg seiner Profilaufbahn.
Kämna setzte sich am Ende der 153,5 km langen Etappe von Ugine mit Bergankunft in Megeve von der Spitzengruppe ab und fuhr mit 41 Sekunden Vorsprung vor dem spanischen Bergspezialisten David de la Cruz (UAE Team Emirates) als Erster ins Ziel. "Ich bin super glücklich. Es ist mein erster Profisieg und dann gleich beim Dauphine. Wahnsinn", sagte Kämna nach dem Rennen.
Buchmann habe "ein großes Hämatom erlitten, jedoch keine Frakturen", teilte Bora-hansgrohe nach der medizinischen Untersuchung am Abend mit. Der Topfahrer von Bora-hansgrohe hatte bei der Generalprobe für die Frankreich-Rundfahrt (29. August bis 20. September) zuvor eine starke Leistung gezeigt und war vor der Etappe Gesamtdritter. Er kam auf der Abfahrt vom Col de Plan Bois nach nur 29 km im Hauptfeld zu Fall.
Ebenso stürzten sein österreichischer Helfer Gregor Mühlberger und der Niederländer Steven Kruijswijk, wichtigster Teamkollege von Tour-Favorit Primoz Roglic (Jumbo-Visma). Mühlberger ist nach Bora-Angaben "wahrscheinlich einem gebrochenen Handgelenk entkommen, wird aber zur Bestätigung einem CT-Scan unterzogen". Kruijswijk habe sich laut Jumbo-Visma die Schulter ausgerenkt. "Gregor und er (Buchmann, Anm. d. Red.) stürzen und plötzlich stehe ich alleine da", erklärte Kämna, der hofft, dass Buchmann "bis zur Tour wieder fit wird".
Der Gesamtführende Roglic kam im Verlauf des Rennens ebenfalls zu Fall, stürzte auf seine linke Seite, der Slowene konnte aber trotz einiger blutender Wunden weiterfahren. "Es war ein harter Sturz für Primoz, er hat sich nicht gut gefühlt", sagte Jumbo-Sportdirektor Grischa Niermann: "Wir müssen uns den Schaden ansehen und schauen, wie es morgen geht."
Der Slowene führt vor dem Finale am Sonntag in den Bergen um Megeve das Gesamtklassement weiter an. Vor der Etappe war am Samstag schon Tour-Titelverteidiger Egan Bernal (Ineos) mit Rückenbeschwerden ausgestiegen.