Einstufung zum Risikogebiet: Bora-Teamchef Denk vertraut Tour-Konzept

Doch kein positiver Coronatest bei Bora - Denk kritisiert Verfahren
Berlin (SID) - Das deutsche Profi-Radsportteam Bora-hansgrohe hat fünf Tage vor dem Start der Tour de France wegen eines vermeintlich positiven Corona-Tests eines Fahrers seine Mannschaft vom französischen Eintagesrennen Bretagne Classic zurückgezogen. Das Testergebnis stellte sich aber im Laufe des Tages als falscher Alarm heraus.
"Dieser Fahrer wurde im Lauf des Tages erneut und beim Sechs-Tage-Test negativ getestet. Auch alle anderen Fahrer und Mitarbeiter wurden umgehend erneut getestet, alle Ergebnisse waren negativ. Es liegt der Schluss nahe, dass es sich um ein falsch-positives Testergebnis gehandelt hat", teilte das Team mit.
Bora-Teamchef Ralph Denk übte am Abend Kritik am Testverfahren. "Es ist bekannt, dass die PCR-Tests eine gewisse Fehlerquote haben und damit auch falsch-positive Ergebnisse produzieren. Das wäre an sich kein Problem, gäbe es die Möglichkeit, die Ergebnisse im Falle eines positiven Befundes unmittelbar zu überprüfen", sagte Denk: "In den Antidopingbestimmungen ist eine A- und eine B-Probe vorgesehen, genau aus diesem Grund. Ist die A-Probe positiv, wird das Ergebnis mit der B-Probe überprüft. In der aktuellen Teststrategie der UCI fehlt diese Absicherung völlig."
Zuvor hatte Bora am Dienstag verkündet, dass ein Fahrer nach einem negativen Sechs-Tages-Test ein positives Ergebnis beim Drei-Tages-Test abgeliefert habe. Alle notwendigen Maßnahmen zur Kontaktverfolgung seien umgehend eingeleitet worden. Kein Bretagne-Starter Boras war für eine Tour-Teilnahme vorgesehen.
"Wir haben den positiven Befund heute morgen erhalten und sofort reagiert. Das Team kann an dem Rennen nicht teilnehmen", sagte Bora-Mediziner Jan-Niklas Droste: "Alle Teammitglieder, die direkten Kontakt zu dem Fahrer hatten, werden sich entsprechend der behördlichen Vorgaben in Selbstisolation begeben. Der betroffene Fahrer ist asymptomatisch und zeigt keinerlei Krankheitsanzeichen."