Rad-WM: Top-Talent Kämna abgehängt- Schweizer Hirschi gewinnt U23-Rennen

Bora-hansgrohe holt deutsche Radsport-Hoffnung Kämna
Innsbruck (SID) - Top-Talent Lennard Kämna hat auch im WM-Straßenrennen der U23 sein Potenzial nicht ausschöpfen können. Der 22 Jahre alte Radprofi kam auf dem anspruchsvollen Kurs in Tirol über 179,5 km und nahezu 3000 Höhenmeter nicht in Medaillennähe und rollte mit fast vier Minuten Rückstand als 23. ins Ziel. Kämna, 2017 noch WM-Zweiter, wurde auf der letzten Runde rund um Innsbruck während des letzten Anstiegs nach Igls abgehängt.
WM-Gold ging in einer Fahrzeit von 4:24:05 Stunden nach einer mutigen Attacke in der Abfahrt an den Schweizer Marc Hirschi (20), der ab 2019 beim deutsch lizenzierten Team Sunweb Kämnas Mannschaftskollege wird und dieses Jahr bereits U23-Europameister geworden war. Silber holte der Belgier Bjorg Lambrecht vor dem Finnen Jaakko Hänninen.
Der 20-jährige Georg Zimmermann aus Neusäß (+1:06) hielt etwas länger als Kämna an der Spitze mit und landete als bester Deutscher auf dem 14. Rang. "Lennard hat im Finale die Wettkampfhärte gefehlt", sagte U23-Bundestrainer Ralf Grabsch. Bisher einziger deutscher U23-Weltmeister bleibt Gerald Ciolek, der 2006 in Salzburg bei den letzten Titelkämpfen in Österreich siegte.
Kämna hatte am Montag schon im U23-Einzelzeitfahren einen für ihn ungenügenden 14. Platz erreicht. In einer schwierigen Saison hatte der Norddeutsche nach dem Klassiker Mailand-Sanremo im März wegen mehrerer Infekte eine lange Pause einlegen müssen und war erst im August ins Renngeschehen zurückgekehrt. Nach der Deutschland-Tour war er nochmals kurz erkrankt.
Kämna gilt seit dem WM-Titel bei den Junioren vor vier Jahren als vielversprechender Fahrer der Zukunft. 2017 hatte er neben Silber im U23-Straßenrennen noch WM-Gold im Mannschaftszeitfahren gewonnen. Kämna wird sein Rennjahr beim Münsterland Giro (3. Oktober) und den Herbstklassikern in Italien abschließen.
Der BDR steht 2018 damit weiter bei einer Silbermedaille, die Marius Mayrhofer (Linden) bei den Junioren errang. Auch am Wochenende gibt es kaum Hoffnung auf einen Podestplatz. Sowohl beim Straßenrennen der Frauen am Samstag (156,2 km) als auch beim Profirennen am Sonntag, dem großen Highlight zum Abschluss, sind die Starter des BDR nur Außenseiter.