Baskenland: Vingegaard erleidet mehrere Knochenbrüche

Der Tour-Sieger war bei der Baskenland-Rundfahrt in einen Betongraben gestürzt.
Tour-Sieger Jonas Vingegaard hat bei seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt mehrere Knochenbrüche erlitten. Wie sein Rad-Team Visma-Lease a Bike am Donnerstagabend mitteilte, ergaben Untersuchungen ein gebrochenes Schlüsselbein sowie mehrere gebrochene Rippen. Der dänische Tour-Sieger bleibe "als Vorsichtsmaßnahme im Krankenhaus".
Vingegaard kam am Donnerstag auf der vierten Etappe wie Primoz Roglic, Remco Evenepoel und fünf weitere Fahrer rund 35 km vor dem Ziel in einer Rechtskurve von der Fahrbahn ab, Vingegaard rauschte mit hoher Geschwindigkeit in einen Betongraben. Das Rennen wurde daraufhin lange unterbrochen.
Auch Evenepoel erlitt schwere Verletzungen. Sein Team Soudal-Quick Step gab bekannt, dass bei dem Belgier ein Bruch des rechten Schlüsselbeins und des rechten Schulterblatts festgestellt wurde. Der 24-Jährige wird am Freitag in sein Heimatland reisen, wo er sich einer Operation und weiteren Untersuchungen unterziehen wird.
Vingegaards Team hatte etwas mehr als eine Stunde nach dem Unfall bereits leichte Entwarnung gegeben. Der zweimalige Tour-de-France-Sieger sei "bei Bewusstsein" und werde weiter in einem Krankenhaus untersucht, teilte der niederländische Rennstall mit.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Vingegaard minutenlang in stabiler Seitenlage von Betreuern erstversorgt wurde. Der Rücken des 27-Jährigen war blutüberströmt. Der Däne musste mit einer Trage abtransportiert werden und wurde in eine Klinik gefahren. Giro-Sieger Roglic humpelte von der Unfallstelle. Evenepoel wich dem Graben noch aus, kam dann aber auf dem Rasen zu Fall. Danach fasste er sich ans Schlüsselbein. Auch Evenepoel musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Vingegaard (Visma-Lease a bike), der Gesamtführende Roglic (Bora-hansgrohe) sowie Zeitfahr-Weltmeister Evenepoel (Soudal-Quick Step) mussten die Rundfahrt aufgeben. Roglic konnte immerhin schon wieder den Daumen heben, als er in einem Teamauto saß. Ein deutscher Fahrer war an dem Massensturz nicht beteiligt.
Nach einer langen Unterbrechung neutralisierten die Rennleiter das Peloton. Nur die sechs Ausreißer, die zum Unfallzeitpunkt weit vor dem Feld lagen, "durften" um den Sieg fahren. Diesen sicherte sich der Südafrikaner Louis Meintjes vom Team Intermarche-Wanty. Mattias Skjelmose (Lidl-Trek) aus Dänemark übernahm die Gesamtführung von Roglic. Die Etappe zählte jedoch nicht für die Gesamtwertung.