"Blackout" bei Biedermann: Schwimmstar kann sich nicht an WM-Coup erinnern

"Blackout" bei Biedermann: Schwimmstar kann sich nicht an WM-Coup erinnern
Gwangju (SID) - Zehn Jahre nach seinem WM-Doppelgold mit zwei Weltrekorden kann sich der frühere Schwimmstar Paul Biedermann nicht mehr an seine Großtaten von Rom erinnern. Es sei alles "wie ausgelöscht", sagte der 32-Jährige im Welt-Interview, er habe "keine Erinnerung an die Rennen und daran, was ich danach gemacht habe – Blackout."
Er wisse zwar noch, dass er sich im Vorlauf über 400 m Freistil gut gefühlt habe, aber das anschließende Finale und seinen phänomenaler Triumph über die halbe Distanz gegen US-Superstar Michael Phelps sind aus seinem Gedächtnis gelöscht. "Es war so überwältigend, und nach den Erfolgen strömte so viel auf mich ein, dass ich das scheinbar nur wie im Rausch wahrgenommen habe", sagte Biedermann.
Die anschließenden Diskussionen um seinen Vorteil wegen des Hightech-Anzuges bekam Biedermann dagegen sehr klar mit. Das Thema sei "nervig" gewesen, sagte der Hallenser, der sich über den Zuspruch seines Rivalen Phelps sehr freute. "Ich bin ihm nach wie vor sehr dankbar, dass er nach dem Rennen öffentlich in einem Interview sagte, dass ich es war, der WM-Gold mit Weltrekord geholt hatte, und nicht der Anzug", sagte Biedermann.
Mehr noch als die Anzugs-Debatte habe ihn aber der Generalverdacht gestört. Im deutschen Fernsehen wurde nach seinem 200-m-Sieg in der nach wie vor aktuellen Weltrekordzeit von 1:42,00 Minuten "als Erstes gesagt: 'Na, hoffentlich geht das mit rechten Dingen zu.' Nach dem Motto: Das kann nicht sein, das ist nicht erklärbar, er muss gedopt haben", berichtete Biedermann: "Das empfand ich als unfair."