ISL-Wettkampf in Neapel begeistert Fans und Schwimmer

ISL-Wettkampf in Neapel begeistert Fans und Schwimmer
Neapel (SID) - Ausverkaufte Halle, tolle Show, große Stars: Der zweite Wettkampf der neuen Schwimm-Profiliga ISL am vergangenen Wochenende in Neapel war für Fans und Athleten ein absolutes Highlight. "Das sind die Events, an die du dich erinnerst. Das hier ist halt wirklich eine Show, das macht Spaß", sagte der Olympiasechste Philip Heintz, und Freiwasser-Staffelweltmeisterin Sarah Köhler meinte: "Es wäre schön, wenn wir in Deutschland auch so eine Begeisterung für uns hätten."
Heintz und Köhler treten in der mit insgesamt fünf Millionen US-Dollar dotierten Serie für das italienische Team Aqua Centurions an, das in Neapel im Wettstreit mit drei anderen Mannschaften den vierten und letzten Platz belegte. Dabei wurde das italienische Team von den 4500 Fans lautstark angefeuert, der Lärmpegel im Piscina Felice Scandone war enorm. Dazu gab es eine grelle Lichtshow beim Einlaufen der Athleten.
"Ich habe gar nicht gehört, dass wir auf den Block sollten, weil es so laut war", berichtete Freistilschwimmerin Köhler (Magdeburg). Die Freundin von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock wurde in ihren Einzelrennen Dritte (400 m) und Achte (200 m). Jeder Platz bringt bei der ISL Punkte, die Zeiten sind sekundär. "Die wenigsten können doch was damit anfangen, ob ich hier nun 4:00 oder 4:05 schwimme", sagte Köhler: "Es geht doch um das Battle und um die Emotionen, die dadurch bei den Zuschauern hervorgerufen werden."
Heintz musste allerdings eine Schrecksekunde überstehen. Der 28 Jahre alte Heidelberger brach im Rennen über 400 m Lagen in aussichtsreicher Position liegend nach etwas mehr als der Hälfte komplett ein. "Mir ist während des Rennens schwarz vor Augen geworden, das war wirklich kritisch", sagte Heintz hinterher: "Ich bin danach aber sofort vom Doc durchgecheckt worden, es ist alles gut."
Ein Schock war das Erlebnis trotzdem, gab der frühere Kurzbahn-Europameister zu. An die Brust- und Freistilstrecke könne er sich gar nicht mehr erinnern, "ich weiß nur noch, dass ich nach 25 m Kraul angeschlagen und dann eigentlich schon 'help' gerufen habe, weil ich dachte, ich gehe einfach nur unter", sagte Heintz. Wäre er nicht um Punkte für sein Team geschwommen, "wäre ich ausgestiegen", gab er zu.