Coronafälle bei Charterflug - Rückschlag vor Australian Open

Die Vorbereitung der dreimaligen Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber auf die Australian Open ist erheblich beeinträchtigt worden.
Melbourne (SID) - Wie ihr Management am Samstag dem SID bestätigte, gehört die 32-Jährige zu der Gruppe von 47 Tennisprofis, die von den Behörden nach der Einreise in strikte Quarantäne geschickt wurde. Nach der Ankunft von zwei Flügen, darunter auch der von Kerber aus Abu Dhabi, waren insgesamt drei Personen positiv getestet worden.
"Wir sind informiert worden, dass eine Person unseres Fluges einen positiven Test hatte. Als Konsequenz muss jeder an Bord 14 Tage in Isolation auf seinem Zimmer. Das ist alles, was wir bisher wissen", schrieb Kerber bei Twitter. Bei dieser Person handelt es sich offenkundig um Sylvain Bruneau, den Trainer der ehemaligen US-Open-Siegerin Bianca Andreescu. Der Kanadier gab am Samstag in einem Statement bekannt, er sei "soeben positiv getestet worden, nachdem ich aus Abu Dhabi angereist war. Ich bin extrem betrübt und bedauere die Konsequenzen, die nun auf den Schultern aller liegen, die meinen Flug mit mir teilen."
Ursprünglich war geplant, dass die Sportler während der obligatorischen Quarantäne für maximal fünf Stunden am Tag trainieren dürfen, um sich auf den Start in Melbourne (ab 8. Februar) vorzubereiten. Laura Siegemund bestätigte dem SID am Samstagmittag, dass sie bisher nicht betroffen sei.
Die Fälle waren bei der Anreise nach Angaben der Veranstalter bei zwei Charterflügen aufgetreten. Auf einem Flug aus den USA wurden zwei Personen bei Ankunft positiv getestet. Bei den Betroffenen handele es sich um ein Mitglied der Besatzung sowie "einen Passagier, der kein Spieler ist". Beide hätten im Vorfeld des Fluges einen negativen Test abgegeben, insgesamt befanden sich 79 Personen, darunter 24 Spieler, an Bord.
"Wir kommunizieren mit jedem auf diesem Flug. Insbesondere der Gruppe von Spielern, um ihre Bedürfnisse so gut wie möglich zu berücksichtigen", sagte Turnierdirektor Craig Tiley. In der zweiten betroffene Maschine mit Kerber saßen insgesamt 23 Spieler, der positive Test soll auch hier keinen Athleten betreffen.
Der Aufwand der australischen Organisatoren ist enorm, um das Turnier inmitten der Pandemie über die Bühne zu bringen. Spieler und Begleitpersonen werden derzeit mit insgesamt 18 Chartermaschinen eingeflogen. Über 25 Millionen Euro soll das strenge Bubble-Konzept kosten.