Drei Wochen nach Rücktritten: DFB besetzt Ethikkommission
DFB-Sportgericht: Kein Verfahren gegen Knobloch anhängig
Gut drei Wochen nach der vielbeachteten Rücktrittswelle in der Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes hat der Verband das Gremium neu besetzt.
Köln (SID) - Gut drei Wochen nach der vielbeachteten Rücktrittswelle in der Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat der Verband das Gremium neu besetzt. Auf einer außerordentlichen Sitzung berief das DFB-Präsidium am Donnerstag Peter Büllesfeld, Ingrid Häußler, Hermann Janning und Wolfgang Schmitz-Jansen in die Kommission.
Die Berufung erfolgte auf gemeinsamen Vorschlag der neuen Vorsitzenden Irina Kummert und des Büroleiters Ulrich Schulte-Bunert. Das Präsidium folgte dem Vorschlag einstimmig.
Mitte Juni hatte die DFB-Spitze Kummert zur neuen Vorsitzenden Ethikkommission gewählt und damit für großen Unmut bei den übrigen Mitgliedern gesorgt. Der Vorwurf: Der DFB habe mit der Personalie Kummert für die Arbeitsunfähigkeit der Kommission gesorgt und diese damit absichtlich gesprengt.
Bernd Knobloch, der das Gremium nach dem Tod des Bundestags-Vizepräsidenten Thomas Oppermann (SPD) im vergangenen Oktober kommissarisch geführt hatte und fest von seiner Berufung zum ordentlichen Vorsitzenden ausgegangen war, trat daraufhin zurück. Die weiteren Mitglieder Nikolaus Schneider und Birgit Galley taten es ihm gleich.
Laut Medienberichten hatte die Ethikkommission auch gegen Interimspräsident Rainer Koch ermittelt, nun war sie handlungsunfähig. Der DFB erklärte nach der Wahl Kummerts und den Rücktritten indes, dass "aufgrund der Uneinigkeit innerhalb der Kommission mit Rücktritten von Kommissionsmitgliedern gerechnet werden musste – egal, wie die Abstimmung ausgehen würde".