Dürr mit Goldchancen im Slalom - nächster Schock für Shiffrin

Ski-Rennläuferin Lena Dürr (Germering) greift beim Olympia-Slalom der Winterspiele in Peking nach Gold.
Peking (SID) - Ski-Rennläuferin Lena Dürr greift beim Olympia-Slalom der Winterspiele in Peking nach Gold. Die 30-Jährige geht nach einem starken ersten Lauf (52,17 Sekunden) als Führende ins Finale. "Es war ein Traum zu fahren, einfach ein Genuss. Ich versuche, nicht so viel nachzudenken und das Gefühl für den zweiten Durchgang zu behalten", sagte Dürr.
Die Chancen auf eine Medaille stehen gut, auch weil für eine ihrer großen Rivalinnen der Wettkampf bereits beendet ist: Superstar Mikaela Shiffrin (USA) erlebte den nächsten Schock. Die Dominatorin der alpinen Szene leistete sich auf dem technischen Kurs in Yanqing einen Fehler am vierten Tor und schied wie zuvor im Riesenslalom aus.
"Es fühlt sich an wie viel Arbeit für nichts", sagte Shiffrin unter Tränen. Es sei zwar "nicht das Ende der Welt und so dumm, sich so sehr darüber zu ärgern. Aber ich habe das Gefühl, dass ich jetzt vieles in Frage stellen muss."
Die 26-Jährige bekannte, sie würde gerne ihren 2020 tödlich verunglückten Vater Jeff anrufen, der sie nach Rückschlägen oft getröstet habe. Dass das nicht mehr möglich ist, mache es alles noch viel schlimmer. "Ich bin ziemlich sauer auf ihn", sagte sie und weinte.
Zweimal hintereinander in technischen Disziplinen schied die 26-Jährige nur zu Beginn ihrer Karriere im Dezember 2011 aus. "Das tut weh, aber in 24 Stunden interessiert das keinen mehr. Okay, vielleicht dauert es ein klein bisschen länger", sagte sie.
Dürr, die mit der Startnummer eins ins Rennen gegangen war, kann im zweiten Durchgang für das erste deutsche Slalom-Gold seit zwölf Jahren sorgen. 2010 hatte Maria Höfl-Riesch in Vancouver triumphiert.