Eberl über "Intrigen" und "Machenschaften" beim DFB: "Können uns nicht mehr identifizieren"
Eberl über "Intrigen" und "Machenschaften" beim DFB: "Können uns nicht mehr identifizieren"
Geschäftsführer Max Eberl vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat den DFB angesichts seiner Führungskrise hart kritisiert.
Köln (SID) - Sportdirektor Max Eberl vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) angesichts seiner Führungskrise hart kritisiert. "Es ist so, dass wir uns als Verein Borussia Mönchengladbach gerade nicht mehr mit dem DFB identifizieren können, wir können die ganzen Intrigen und Machenschaften nicht verstehen und nachvollziehen", sagte Eberl im Interview mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Samstagsausgabe).
Seit Monaten schwelte in der Verbandsspitze ein Streit, der kürzlich darin gipfelte, dass DFB-Präsident Fritz Keller seinen Vize Rainer Koch mit dem berüchtigten Nazi-Richter Roland Freister verglich. Keller kündigte nun für kommenden Montag seinen Rücktritt an, kurz- und mittelfristig werden auch Generalsekretär Friedrich Curtius, Schatzmeister Stephan Osnabrügge sowie Amateur-Vize Koch die Kommandobrücke verlassen.
Unter dem Machtkampf habe letztlich die Basis gelitten, auch und gerade in Coronazeiten, so Eberl. "Es kann doch nicht sein, dass zum Beispiel die Amateurvereine bis heute nicht wissen, wie der Fußball in ihrem Bereich weitergeht, weil sich die Verantwortlichen im DFB bisher mehr an ihren Posten geklammert haben, als sich über die wichtigen Dinge des Fußballs Gedanken gemacht zu haben", sagte der 47-Jährige: "Wir müssen im deutschen Fußball frische neue Leute finden, die sich nicht mehr in Machtkämpfe verstricken – und stattdessen endlich nachhaltig die wichtigen Themen angehen, die den Fußball begleiten werden."