BVB bei Wehen Wiesbaden: Noten und Einzelkritik
Am Samstagabend stand für Borussia Dortmund das erste Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Marco Rose an. Beim SV Wehen Wiesbaden konnte sich der BVB einmal mehr auf Top-Stürmer Erling Haaland verlassen, der den Drittligisten beim 3:0 im Alleingang abschoss. Alle BVB-Stars in der Einzelkritik:
BVB - TOR: Gregor Kobel - Note: 3,0
Spielte meist stark mit und bügelte so kleinere Ausfälle der Kollegen schon im Ansatz durch aggressives Herauskommen aus. Konnte sich auf der Line aber kaum auszeichnen. War beim ersten und dritten Gegentreffer ohne Schuld, hatte beim zweiten Bayern-Tor reichlich Pech.
ABWEHR: Felix Passlack (bis 84.) - Note: 5,5
Begann fehleranfällig und leistete sich mit und gegen den Ball zu viele Patzer. Ermöglichte durch eklatante Defensivfehler zunehmend auch Top-Chancen für den Gegner. Machte vor dem 0:1 einen entscheidenden Stellungsfehler (41.), ließ sich vor dem 0:2 erneut böse vorführen. Völlig missglückter Auftritt des Außenverteidigers.
Manuel Akanji - Note: 3,5
Hinterließ in den ersten Szenen einen wachen Eindruck und lief die gefährlichen Räume verlässlich zu. Verteidigte auch in den Mann-gegen-Mann-Duellen lange stark und verhinderte gegen Müller wohl ein sicheres Tor (15.). Leitete mit tollen Steilpässen später noch viele gute Angriffe ein. Schenkte mit dem Totalaussetzer vor dem 1:3 aber alle Chancen auf den Sieg her.
Antonios Papadopoulos - Note: 2,5
Gab sein Pflichtspieldebüt in der Profimannschaft. Offenbarte im Stellungsspiel gerade in den Umschaltsituationen kleinere Wackler, bleib aber in den Zweikämpfen ruhig und klärte dort meist mit viel Einsatz. Sammelte eine Reihe von wichtigen Tacklings.
Nico Schulz - Note: 4,0
Hatte seine Seite deutlich besser im Griff als Passlack die andere Außenbahn. Gewann viele wichtige Duelle. Wirkte im Vorwärtsgang aber gehemmt und ging nur wenig Risiko. Baute in der Schlussphase außerdem stark ab und steigerte die Fehlerquote dann deutlich.
MITTELFELD: Mahmoud Dahoud - Note: 3,0
Übernahm in der Mittelfeld-Raute der Borussia die tiefe Position und zog so im Spielaufbau viele Bälle an sich. Steigerte sich auch im Defensivverhalten und war zwischenzeitlich richtig gut drin in der Partie. Konnte das hohe Tempo aber nicht über die komplette Spieldauer durchziehen.
Thomas Delaney (ab 85.) - ohne Bewertung
Gab nach langer Europameisterschaft mit Dänemark nur einen Kurzeinsatz. Viel ging in den letzten Minuten nicht mehr.
Jude Bellingham (bis 54.) - Note: 3,0
Rückte nach nur drei Trainingstagen direkt in die Startelf. Brachte sich mit Passsicherheit und Laufbereitschaft im Mittelfeld ein. Konnte das Spiel nach der kurzen Sommerpause aber nicht an sich reißen und war streckenweise nur Mitläufer. Punktuell schlichen sich zudem Nachlässigkeiten bei ihm ein.
Axel Witsel (ab 54.) - Note: 3,0
Stand erstmals seit Januar wieder für den BVB auf dem Platz und rückte für die letzte halbe Stunde auf die Sechser-Position. Besann sich dort auf die einfachen Dinge und verteilte die Bälle sicher. Brannte aber mit der klaren Führung im Rücken kein Feuerwerk mehr ab.
Giovanni Reyna (bis 78.) - Note: 3,0
Hatte einige gute Phasen in der Partie und hielt im Mittelfeld voll dagegen. Warf seine Passsicherheit in die Waagschale und machte das Geschehen wiederholt clever schnell. Sammelte im letzten Drittel aber nicht allzu viele zwingende Aktionen.
Youssoufa Moukoko (ab 85.) - ohne Bewertung
Ersetzte für die Schlussphase den starken Reyna. Kam beim kurzen Jokereinsatz zu keinen Torchancen mehr.
Marco Reus - Note: 2,0
Zog im Zehnerraum beim BVB die Fäden, sorgte durch Nadelstiche in den Strafraum zudem regelmäßig für Gefahr. Hatte bei der Borussia so die besten Chancen (16., 24.). Kam lange ebenfalls nicht am starken Neuer vorbei, ehe er den BVB per Traumtor nochmal ins Spiel brachte (64.). Auch seine Einstellung passte.
Thorgan Hazard (ab 66.) - Note: 3,5
Bot in der Schlussphase noch etliche Laufwege in die Tiefe an. Die Abstimmung mit den Kollegen stimmte aber nicht in jeder Szene. Leistete sich am Ball auch selbst Unsauberkeiten und konnte so kaum Gefahr ausstrahlen.
Steffen Tigges
Steffen Tigges
Donyell Malen (ab 66.) - Note: 4,5
Stand beim Kurzeinsatz deutlich im Schatten von Haaland, der auch in der Schlussphase noch hungriger wirkte. Hinterließ einen noch nicht komplett fitten Eindruck und spurtete den Bällen nicht mit der letzten Konsequenz nach. Vergab zudem eine Hundertprozentige leichtfertig (82.). Muss sich bis zum Ligastart noch steigern.
ANGRIFF: Erling Haaland - Note: 4,0
War im Offensivspiel der Dortmunder fast überall zu finden und blieb dennoch glücklos. Setzte die Hintermannschaft des Rekordmeisters vielfach maximal unter Druck. Schuf so Freiräume für die Kollegen, hatte selbst vor dem Tor aber nicht seinen besten Tag. Fand trotz mehrerer Top-Chancen in Manuel Neuer stets seinen Meister. Agierte nach dem Rückstand zunehmend wild und kopflos.
