Die Verlierer des FC Bayern Der Saisonstart des FC Bayern verlief im besten Fall holprig. Zwar tanzen die Münchner weiterhin mit glänzender Perspektive auf allen drei Hochzeiten, allerdings entsprachen die Leistungen des Rekordmeisters zuletzt immer seltener den eigenen Ansprüchen. Umso länger ist die Liste der Verlierer des Münchner Saisonstarts.
Thomas Müller Nach frustrierenden Wochen auf der Bank reichte es für Thomas Müller gegen Union Berlin und Olympiakos Piräus zwar endlich mal wieder zu einem Einsatz von Beginn an, zufrieden kann das Münchner Urgestein trotzdem nicht sein. Dass Niko Kovac dem 30-Jährigen zuvor öffentlich die Qualität für die Startelf absprach, war mehr als nur eine kleine Ohrfeige. Die Konsequenz: Die Ära Müller könnte beim FCB zuende gehen.
Niko Kovac Nicht nur die Demontage von Thomas Müller wird Niko Kovac zur Last gelegt. Auch die biederen Leistungen der Mannschaft sowie Kovacs teils unüberlegte Äußerungen sorgen immer wieder für Unruhe und Schlagzeilen. Innerhalb der Mannschaft soll das Lager, das sich gegen den Kroaten ausspricht, immer größer werden. Dass Kovac auch nach eineinhalb Jahren nicht fest im Sattel sitzt, ist kein gutes Zeichen.
Hasan Salihamidzic Maximal unsouverän war der Auftritt von Sportdirektor Hasan Salihamidzic nach dem Pokalspiel in Bochum. Statt eine klare Ansage zu machen, flüchtete sich der Ex-Profi in Ironie, versuchte die Leistung wegzulächeln. Der Schuss ging - wie so oft in den letzten Wochen - nach hinten los. Es bleibt der Eindruck, dass 'Brazzo' für diesen höchst anspruchsvollen und undankbaren Job (noch) nicht geeignet ist.
Corentin Tolisso Der Weltmeister ist immer noch nicht fit, wird zudem regelmäßig von kleineren und größeren Verletzungen zurückgeworfen. Das zeigt sich Woche für Woche auf dem Platz. Vor allem Tolissos Zweikampfwerte sind ein Desaster. Mit nur 42 Prozent gewonnenen Duellen liegt der Franzose in dieser Statistik ligaweit auf Platz 226 von 272. Ist nicht der Abräumer, den die Mannschaft braucht.
Lucas Hernández Hernández startete vielversprechend in die Saison und zeigte zunächst ansprechende Leistungen. Nach nur wenigen Wochen ließ sich der Weltmeister aber von der Verunsicherung innerhalb der Mannschaft anstecken, produzierte reihenweise Fehler und verlor viele wichtige Zweikämpfe. Seine schwere Verletzung ist die Spitze des Eisbergs und nicht die erste dieser Art.
Jann-Fiete Arp Schon jetzt lässt sich bei Arp von einer verlorenen Saison sprechen. Der Youngster wollte in München bei den 'Großen' reinschnuppern, Minuten sammeln und sich weiterentwickeln. Doch erst blieben die Chancen aus, dann folgte auch noch eine Verletzung, die ihn wochenlang außer Gefecht setzt. Vielleicht ist Arp für den FCB ein Mann für die Zukunft - diese Zukunft fängt aber frühestens im Sommer 2020 an.
Mickael Cuisance Ganz ähnlich ergeht es Cuisance. Der 20-Jährige forderte bei Gladbach einen Stammplatz und erzwang seinen Wechsel nach München förmlich. Von einem Stammplatz in München ist der Franzose allerdings meilenweit entfernt. Ganze 30 Minuten durfte er bislang ran. Einmal wurde er beim Stand von 5:1 eingewechselt, das zweite Mal beim Stand von 3:0. Seine unmittelbare Zukunft liegt eher im Drittliga-Team des Rekordmeisters.
Javi Martínez Ganz offensichtlich sieht Niko Kovac den Spanier nicht als den Stabilisator, der dem FC Bayern helfen kann. Anders als Uli Hoeneß, der Martínez in aller Öffentlichkeit auf der Sechs forderte und seinem Trainer damit einen Bärendienst erwies. Wie oft der 31-Jährige in Zukunft von Beginn an ran darf, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Martínez zählt bisher zu den größten Verlierern der Saison.
Thiago Der Spanier ist unter Niko Kovac gesetzt, hätte nach zahlreichen durchschnittlichen Auftritten aber gut und gerne auch mal auf der Bank Platz nehmen können. Vor allem in der Rückwärtsbewegung ist Thiago in dieser Saison ein Unsicherheitsfaktor. Auch ihm ist die fehlende Balance im Spiel der Münchner geschuldet. Der 28-Jährige muss sich dringend steigern, sonst droht ihm womöglich die Strafversetzung auf die Bank.
Ivan Perisic Nach seinem überragenden Start ist es in den letzten Wochen erstaunlich ruhig um Perisic geworden. Der Kroate ist auf der Flügelposition ganz klar hintendran. Seinen Torriecher hat der 30-Jährige verloren. Die Folge: Immer wieder kam Perisic nur von der Bank oder überhaupt nicht eingesetzt. Über den Status des Ergänzungsspielers kommt der Vize-Weltmeister nicht hinaus.
