Wer kommt? Wer geht? So läuft Gladbachs Kaderplanung

Nach dem Abgang von Marco Rose zum BVB steht nun Adi Hütter bei Borussia Mönchengladbach an der Seitenlinie. Da der Transfermarkt aufgrund der Corona-Pandemie nur schleppend anläuft, steht Hütter sowie Sportdirektor Max Eberl eine komplizierte Kaderplanung bevor. Wer geht? Wer kommt? Wer wird gehandelt? Wir geben einen Überblick:

Abgang wahrscheinlich: Michael Lang (Vertrag bis 2022)

Der Rechtsverteidiger spielt seit seiner Rückkehr von der Leihe nach Bremen kaum eine Rolle und wird wohl noch gehen. Eine Wechsel-Freigabe soll Gladbach ihm bereits erteilt haben. Die Rückkehr in seine Schweizer Heimat steht im Raum. Allerdings müsste der 30-Jährige dafür kräftige Gehaltseinbußen in Kauf nehmen.

Abgang wahrscheinlich: Denis Zakaria (Vertrag bis 2022)

Beim Schweizer Mittelfeld-Abräumer stehen die Zeichen auf Abschied. Eine Angebot der Borussia zur Vertragsverlängerung lehnte er ab. Nur im Sommer winkt Gladbach angesichts der Laufzeit von Zakarias aktuellem Kontrakt noch eine Ablösesumme. Mehrere internationale Top-Klubs, darunter Manchester City, FC Liverpool und Atlético Madrid, sind angeblich interessiert.

Abgang möglich: Matthias Ginter (Vertrag bis 2022)

Der Kapitän zögert weiter mit einem langfristigen Bekenntnis zur Borussia, obwohl er sich laut eigener Aussage in Gladbach wohl fühlt und ihm vonseiten des Klubs längst ein Verlängerungsangebot vorliegt. Es gebe noch 'Unwägbarkeiten', erklärte Ginter unlängst bei 'Sky'. Gefragt ist der Abwehrchef auf dem Transfermarkt definitiv. So wird der Nationalspieler sogar mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht.

Abgang möglich: Florian Neuhaus (Vertrag bis 2024)

Bleibt er oder geht er? Diese Frage stellt sich auch bei Florian Neuhaus. Der Nationalspieler gilt als das Herz des Borussia-Spiels und wäre nur schwer zu ersetzen. FC Bayern und BVB sowie mehrere Top-Klubs aus dem Ausland sollen ihre Fühler ausgestreckt haben. Zuletzt ging die Tendenz aber trotz einer Ausstiegsklausel eher in Richtung Verbleib, zumindest für ein weiteres Jahr.

Abgang möglich: Moritz Nicolas (Vertrag bis 2023)

In der vergangenen Saison war Nicolas an den VfL Osnabrück ausgeliehen. Allerdings absolvierte Gladbachs U23-Keeper nur eine Partie für die Niedersachsen. Am Niederrhein hat Nicolas wohl keine Zukunft. Laut 'Bild' steht der 23-Jährige auf der Streichliste der Borussia.

Abgang möglich: Jordan Beyer (Vertrag bis 2022)

Das Abwehr-Talent spielte in der vergangenen Saison nur 186 Minuten für die Gladbacher Profis und kam ansonsten in der Regionalliga-Mannschaft zum Zug. Die Chancen auf mehr Spielpraxis sind kaum vorhanden. Der 'Rheinischen Post' zufolge liebäugelt Beyer deswegen mit einem Tapetenwechsel.

Abgang möglich: Alassane Pléa (Vertrag bis 2023)

Auch um den französischen Torjäger rankten sich zuletzt verstärkt Wechsel-Gerüchte. Mehrere englische Klubs, darunter Manchester United, der FC Arsenal und Tottenham Hotspur, sollen Pléa auf dem Zettel haben. Eine Ausstiegsklausel hat der Profi entgegen anderslautender Gerüchte laut Max Eberl jedoch nicht.

Abgang möglich: Marcus Thuram (Vertrag bis 2023)

Neben Pléa ist auch Thuram mit seinen Leistungen im Gladbach-Trikot auf dem Radar anderer Klubs gelandet. Pikant: Der Franzose wird als möglicher Nachfolger von Jadon Sancho beim BVB gehandelt. Zudem wird Tottenham Interesse nachgesagt. Wegen einer angeblichen Ausstiegsklausel könnten der Borussia vom Niederrhein die Hände gebunden sein, wenn die Dortmunder oder ein anderer Klub tatsächlich Ernst machen.

Abgang möglich: Jonas Hofmann (Vertrag bis 2023)

Nach einer starken Vorsaison wäre für Jonas Hofmann ein Wechsel zum FC Bayern denkbar. Wie der 28-Jährige im Gespräch mit 'Sport1' einräumte, sei ein Transfer nach München für ihn nicht kategorisch ausgeschlossen: 'Wenn sie fragen, dann höre ich mir das sicher mal an', so der Flügelflitzer auf Nachfrage. Dennoch ist ein Verbleib in Gladbach wahrscheinlicher.

Abgang sicher: Oscar Wendt (IFK Göteborg)

Oscar Wendt hat Borussia Mönchengladbach nach zehn bewegten Jahren verlassen. Der schwedische Linksverteidiger spielt fortan wieder bei seinem Heimatverein IFK Göteborg.

Abgang sicher: Ibrahima Traoré (vereinslos)

Mit Ibrahima Traoré hat die Borussia einen weiteren langjährigen Profi verabschiedet. Aktuell ist der Flügelspieler noch vereinslos. Trotzdem denkt der 33-Jährige noch nicht an ein Karriereende. 'Ich will auf jeden Fall weiterspielen', sagte Traoré der 'Rheinischen Post'.

Abgang sicher: Julio Villalba (vereinslos)

Insgesamt vier Jahre spielte der paraguayische Stürmer in Gladbach. Allerdings absolvierte der 22-Jährige lediglich zwei Spiele für die Profis. Auch eine Leihe nach Österreich zum SCR Altach in der Rückrunde 2019/2020 verlief erfolglos. Deshalb wurde Villalbas auslaufender Vertrag nicht verlängert.

Abgang sicher: Max Grün (SV Viktoria Aschaffenburg)

Zusammen mit Platzhirsch Yann Sommer und Vertreter Tobias Sippel bildete Grün am Niederrhein ein harmonisches Torwart-Team. Dennoch verzichteten beide Seiten auf eine weitere Zusammenarbeit. Mittlerweile hütet der Routinier den Kasten des Regionalligisten SV Viktoria Aschaffenburg.

Abgang sicher: Valentino Lazaro (Inter Mailand)

Mit seinem 'Scorpion Kick' zum 3:4 beim Gastspiel in Leverkusen hatte Valentino Lazaro seinen großen Auftritt. Ansonsten überzeugte der von Inter Mailand ausgeliehene Flügelstürmer zu selten, fiel zwischenzeitlich auch mehrere Wochen wegen Leistenproblemen aus. Aufgrund dessen zogen die Fohlen nicht die Kaufoption.

Im Gespräch: Malang Sarr (FC Chelsea)

Bereits im vergangenen Jahr beschäftigte sich Gladbach wohl mit Malang Sarr. Jedoch entschied sich der Innenverteidiger damals für einen Wechsel zum FC Chelsea. Nach einer Leihe vom FC Porto könnte der 22-Jährige erneut befristet abgegeben werden. Der 'kicker' bringt die Fohlen als möglichen Abnehmer ins Spiel.

Im Gespräch: Kacper Kozlowski (Pogon Stettin)

Nach 'Bild'-Informationen beobachten die Fohlen Kacper Kozlowski schon seit einem Jahr, sehen in ihm einen möglichen Nachfolger für Routinier Lars Stindl. In seiner Heimat gilt der polnische Nationalspieler als Ausnahmetalent. In der vergangenen Saison stand Kozlowski 20 Mal in der Ekstraklasa auf dem Platz, erzielte dabei ein Tor und bereitete drei weitere Treffer vor.

Im Gespräch: Divock Origi (FC Liverpool)

Divock Origi spielt beim FC Liverpool kaum noch eine Rolle. Aufgrund dessen könnte der belgische Angreifer die Reds im Sommer in Richtung Mönchengladbach verlassen. Laut dem selbsternannten Liverpool-Experte Grizz Khan hat Gladbach ein Angebot in Höhe von knapp 13 Millionen Euro für Origi abgegeben.

Im Gespräch: Josh Sargent (Werder Bremen)

Josh Sargent könnte Werder Bremen nach dem Abstieg aus der Bundesliga noch verlassen. Laut 'Bild' mischt auch Gladbach im Poker um den Angreifer mit. Allerdings sollen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt ebenfalls ein Auge auf den US-Amerikaner geworfen haben.

Im Gespräch: Marvin Friedrich (Union Berlin)

Mit starken Leistungen für Union spielte sich der Abwehrhüne nicht nur in den Dunstkreis des DFB-Teams, sondern auch auf den Gladbacher Einkaufszettel. Konkret werden dürfte das Interesse der Borussia vor allem, wenn sich Matthias Ginter zu einem Wechsel entschließt.

Im Gespräch: Becir Omeragic (FC Zürich)

Auch der erst 19 Jahre alte Schweizer Innenverteidiger soll ein Kandidat sein, falls Ginter im Sommer sein Gladbach-Gastspiel beendet. Ins Beuteschema der Borussia würde Omeragic passen: Er gilt in seiner Altersklasse und auf seiner Position als eins der vielversprechendsten Talente Europas.

Im Gespräch: Romain Faivre (Stade Brest)

Eine weitere Alternative im Gladbacher Offensivspiel könnte in Zukunft Romain Faivre darstellen. Der 22-jährige Franzose überzeugt in der Ligue 1 für Brest. Allerdings sollen auch PSG und Manchester United ihn im Blick haben. Ein Wettbieten mit den beiden finanzkräftigen Schwergewichten wäre für Gladbach nicht zu gewinnen.

Im Gespräch: Christos Tzolis (PAOK Saloniki)

Neben dem BVB soll auch Gladbach das griechische 'Wunderkind' Christos Tzolis im Blick haben - kein Wunder, trifft der 19-jährige Linksaußen doch nicht nur in der heimischen Liga regelmäßig, sondern überzeugte in der letzten Saison auch in der Europe League. 'Mindestens 15 Millionen Euro' soll Tzolis laut 'Bild' kosten.

Im Gespräch: Amine Adli (FC Toulouse)

Noch spielt Adli in Toulouse - in dieser Transferperiode könnte aber der nächste Schritt folgen. Der schnelle, technisch starke Angreifer wäre mit seinen 21 Jahren ebenfalls ein Perspektivspieler. Allerdings soll seine Ablösesumme schon jetzt im zweistelligen Millionenbereich liegen.

Zugang fix: Kouadio Koné (vom FC Toulouse)

Bereits im Winter tütete Gladbach die Verpflichtung des französischen Junioren-Nationalspielers für satte neun Millionen Euro ein, verlieh ihn anschließend aber noch einmal für ein halbes Jahr zurück nach Toulouse. Ab dem Sommer soll Koné dann im zentralen Mittelfeld zur vollwertigen Alternative aufgebaut werden.