Steffi Graf: Eine Jahrhundertkarriere in Bildern
Steffi Graf ist die wohl beste deutsche Tennisspielerin aller Zeiten. Als bisher einzige Tennisspielerin überhaupt gelang ihr 1988 der Golden Slam, der Gewinn aller vier Grand-Slam-Turniere eines Jahres sowie der Sieg bei den olympischen Spielen. Wir zeigen die wichtigsten Stationen ihrer Bilderbuch-Karriere ...
Goldener Newcomer
Als jüngste Teilnehmerin sorgt Steffi Graf 1984 beim Olympischen Demonstrationsturnier in Los Angeles für Furore. Mit zarten 15 Jahren darf sich der Tennis-Teenie goldenes Edelmetall umhängen. Wenige Wochen zuvor erreicht Graf bereits das US-Open- und Wimbledon-Achtelfinale.
Unaufhaltsam Richtung Spitze
Auch ein Jahr später setzt sich der Aufstieg fort. Das Jahr 1985 schließt Graf auf Platz sechs der Weltrangliste ab. Einzig auf einen Turniersieg muss die Deutsche noch warten.
Der endgültige Durchbruch
Zwei Jahre später hat sich die immer noch junge Graf bereits in der Weltspitze etabliert: Insgesamt gewinnt das Ausnahmetalent elf Turniere. Der erste Grand-Slam-Sieg in Paris ist dabei das absolute Highlight. Nach nur zwei Niederlagen im Jahr 1987 löst Graf im August schließlich Martina Navrátilová als Nummer eins der Welt ab.
(Fast) auf ewig Nummer eins
Die Brühlerin verteidigt ihre Weltranglistenführung bis zum 10. März 1991 und bleibt für die Rekordzahl von 186 Wochen in Folge Weltranglisten-Erste. Erst im September 2016 stellt Serena Williams diesen Rekord ein.
Deutschlands Gold-Steffi
Der Golden Slam von 1988 untermauert die Vormachtstellung der Deutschen im Damentennis. Alle vier Grand Slams kennen nur eine Siegerin: Steffi Graf. Damit ist sie die erste Spielerin seit Margaret Smith Court im Jahr 1970 und die erst dritte Spielerin überhaupt, die einen regulären Grand Slam feiern kann.
Königin auf dem Rasen
Mit dem Sieg im Wimbledon-Finale über Martina Navrátilová stößt Graf am 2. Juli 1988 die vorherige Dominatorin endgültig vom Tennis-Thron.
Gold, Goldener, Graf
Um das vielleicht beste Tennis-Jahr aller Zeiten zu krönen, schnappt sich Graf bei den Olympischen Spielen von Seoul auch noch die Goldmedaille. Im Doppel kann sich die gebürtige Mannheimerin zudem über eine Bronzemedaille freuen.
Ein wahres Traum-Paar
Doppeltes Glück: 1989 strahlen Steffi Graf und Boris Becker nach ihren Wimbledon-Siegen um die Wette. Einzig eine Niederlage bei den French Open verhindert einen erneuten Graf'schen Grand Slam.
Innige Vater-Tochter-Beziehung
Peter Graf verbindet ein besonders enges Verhältnis zu seiner Tochter. Er ist der erste Trainer des 'Wunderkindes' und trainiert Graf bis 1982. Anschließend übernimmt der Vater das Management seiner Tochter. Eine Entscheidung, die Turbulenzen mit sich bringen soll.
Erste Krise
Im Frühjahr 1990 reist eine beeindruckende Serie von 66 ungeschlagenen Spielen gegen die aufstrebende Monica Seles. Eine Niederlage mit Symbolcharakter: Ein Jahr später verdrängt die Jugoslawin Graf vom ersten Weltranglistenplatz.
Liebe auf den zweiten Blick
1992 behält Graf in Wimbledon die Oberhand über Seles. Der Sieg auf dem englischen Rasen soll allerdings der einzige Grand-Slam-Triumph in diesem Jahr bleiben. Dass Graf dafür ihrem späteren Liebesglück schon sehr nahe kommt, ahnt sie damals wahrscheinlich noch nicht.
Zurück auf dem Thron
Ein Jahr später findet die damals 24-Jährige zu alter Stärke zurück. Siege in Paris, Wimbledon und New York sorgen dafür, dass Graf wieder die Nummer eins der Welt verkörpert.
Zäsur Attentat
Ein schlimmer Vorfall überschattet allerdings das sportlich so erfolgreiche Jahr. Bei einem Turnier in Hamburg sticht ein psychisch verwirrter Graf-Fan der größten Konkurrentin Seles mit einem Messer in den Rücken. Erst zwei Jahre später erholt sich Seles von dem Schock und kehrte auf die Tour zurück.
Rückkehr der größten Rivalin
Bei den US Open 1995 und 1996 duelliert sich Graf mit der zuvor zurückgekehrten Seles in den Finalspielen. Die Deutsche setzt sich jeweils durch und sichert sich zudem in beiden Jahren die French Open und Wimbledon. Der hohen Belastung muss die grazile Spielerin jedoch Tribut zollen. Im Jahr 1997 spielt Graf bei fünf Turnieren insgesamt nur 19 Partien. Martina Hingis löst die Deutsche daher als Nummer eins der Tenniswelt ab.
Steuerskandal und Gefängnisstrafe
Anfang 1997 wird Vater und Manager Peter Graf aufgrund von Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Das Ermittlungsverfahren gegen Steffi Graf wird dagegen gegen eine Geldauflage eingestellt. Infolge einer Knie-Op muss Graf zudem fast ein Jahr pausieren. Am 8. Juni 1998 wird sie erstmals seit 1983 nicht mehr in der Weltrangliste geführt.
Generationswechsel vertagt
1999 gewinnt die mittlerweile 29-jährige Graf noch einmal ein Grand-Slam-Turnier. Im Finale der French Open besiegt sie die 18-jährige Weltranglistenerste Martina Hingis. Die Schweizerin hatte vorher vollmundig einen 'Generationswechsel' angekündigt. Als Nummer drei der Welt verabschiedet sich Graf vom Profisport: Am 13. August 1999 gibt die 22-fache Grand-Slam-Siegerin offiziell ihren Rücktritt aus dem Tenniszirkus bekannt. Knieprobleme haben der Athletin immer wieder zugesetzt.
Familienglück
Am 22. Oktober 2001 heiratet Graf ihren ehemaligen Tennis-Kollegen Andre Agassi. Das Paar hat zwei Kinder.
Kerber-Mentorin
2015 trainiert Graf einige Tage die aufstrebende Angelique Kerber. 'Sie hat mir unglaublich viel gegeben', schwärmt Kerber anschließend. Ein Jahr später holt sich die 'Schülerin' die Australian Open und damit den ersten deutschen Grand-Slam-Titel seit Graf 1999.
Dem Tennis immer noch verbunden
Zu Benefiz-Zwecken steht die Tennis-Ikone ab und an noch auf dem Tenniscourt. Der Lebensmittelpunkt des Ehepaars ist seit Jahren in Las Vegas.
