Pyro-Skandal in Rostock: Spielabbruch "nicht völlig aus der Luft gegriffen"
Pyro-Skandal in Rostock: Spielabbruch "nicht völlig aus der Luft gegriffen"
Rostock (SID) - Nachdem die Berliner Pyro-Chaoten nach den gegnerischen Fans auch die Spieler in Gefahr gebracht hatten, sah sich Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) zum Handeln gezwungen. Das Skandal-Duell in der ersten Runde des DFB-Pokals zwischen Drittligist Hansa Rostock und Bundesligist Hertha BSC (0:2) stand am Montagabend kurz vor dem Abbruch.
"Ich bin für die Sicherheit der Spieler verantwortlich, die war nicht mehr gegeben, als Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geschossen wurden", sagte Hartmann bei Sky.
In der Kabine habe man während der rund 15-minütigen Unterbrechung versucht, möglichst viele Informationen zu sammeln. "Nachdem die Polizei gesagt hat, dass sie davon ausgehen, dass sich die Lage beruhigt, haben wir uns entschieden, das Spiel fortzusetzen." Bei erneuten Vorkommnissen "hätten wir uns mit Sicherheit wieder in der Kabine getroffen und die Lage erörtert. Ein Spielabbruch wäre dann nicht völlig aus der Luft gegriffen gewesen", so Hartmann.
Die Verantwortlichen beider Klubs verurteilten die Randale, die Trainer ärgerten sich dabei auch über die Zwangspause für die Spieler.
"Ich habe versucht, mich mit meiner Mannschaft zu beschäftigen. Ich sagte ihr, sie soll in Bewegung bleiben", erklärte Hertha-Coach Pal Dardai. Nach eigener Aussage noch bevor die Entscheidung für eine Fortsetzung gefallen war, schickte der Ungar sein Team zurück auf den Rasen.
"Ich habe zum Referee gesagt: Egal, wie er entscheidet, wir gehen raus. Ich habe hier eine Mannschaft und nächste Woche ein Spiel, ich will keine Muskelverletzungen bei meinen Spielern. Wir sind dann rausgegangen, mein Kollege Pawel Dotschew hat, glaube ich, die gleiche Entscheidung getroffen", so Dardai.