Schalke verzichtet wegen Coronakrise auf Zweitliga-Basketball

Gelsenkirchen (SID) - "Wir haben entschieden, dass wir uns die Pro A nicht mehr leisten können", sagte Finanzvorstand Peter Peters in einem Live-Interview auf der Facebookseite des Vereins. Die Basketballer seien in der Vergangenheit "defizitär" gewesen, Schalke wolle sich auf das Kerngeschäft Fußball konzentrieren.
Mit dem Rückzug aus der 2. Bundesliga spart der Klub einen hohen sechsstelligen Betrag ein. Um in der Fußball-Zwangspause liquide zu bleiben, reduzieren die Königsblauen nicht nur durch Gehaltsverzicht der Profis und Führungskräfte sowie die Kurzarbeit für die Mitarbeiter ihre Kosten, sondern bemühen sich auch um Steuerstundungen und neue Kredite. Das schaffe "Luft in der Krise", sagte Peters, "aber der Berg muss irgendwann wieder abgetragen werden."
Schalke war nach Abschluss des Geschäftsjahres 2019 mit 197 Millionen Euro verschuldet. Aktuell investiert der Klub 105 Millionen Euro in den Umbau des Vereinsgeländes, diese Kredite seien "zweckbezogen", betonte Peters, der außerdem die Investitionen der vergangenen Jahre in die Arena, die Infrastruktur und die Mannschaft als "richtig" verteidigte, "um wettbewerbsfähig zu sein".
Angesichts der aktuellen Finanzsorgen seien Ausgaben für neue Spieler für die nächste Saison kein Thema, von Sportvorstand Jochen Schneider wünsche er sich "Neuverpflichtungen ohne Geld". Dass Schalke sich durch Catering oder eSport neben dem Fußball breit aufgestellt habe, nütze in der Krise nicht: "Wenn der Fußball nicht da ist, bleibt uns nichts." Er rechne damit, "dass wir Geisterspiele bekommen werden. Aber ich habe keine Ahnung, wann es wieder normale Spiele mit Zuschauern geben wird."