Die Kino-Tipps im September

Killer-Clowns, Agenten-Nachwuchs und ein 007 auf Verbrechertour: Im September kommen dank "Es" und "Mother!" in erster Linie Freunde des Horrors auf ihre Kosten.
Nein, der September ist kein guter Monat für Menschen mit Coulrophobie - der Angst vor Clowns. Mit der Neuverfilmung von Stephen Kings Kultroman "Es" kommt aber nicht der einzige nennenswerte Horror-Film in die deutschen Kinos. Auch Darren Aronofskys "Mother!" samt seiner Flamme Jennifer Lawrence in der Hauptrolle lädt zur Gänsehaut ein. Wer es unterhaltsamer mag, probiert es mit der launigen Agentenfortsetzung "Kingsman: The Golden Circle" oder schaut Daniel Craig dabei zu, wie er wenig James-Bond-like an der Seite von Adam Driver und Channing Tatum den ganz großen Coup plant. Für Freunde semidüsterer Zukunftsvisionen bittet dann noch "The Circle" mit Emma Watson und Tom Hanks ins Kino.
"The Circle", 07. September
Die 24-jährige Mae Holland (Watson) kann ihr Glück nicht fassen. Frisch von einer Elite-Universität hat sie gleich ihren Traumjob bei "The Circle" ergattert, der angesagtesten Firma der Welt. Der Internetkonzern um Firmengründer Bailey (Hanks) hat es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche Anonymität des Internets aus der Welt zu schaffen - und damit auch jegliche Kriminalität. Doch während Mae sich voller Begeisterung in den neuen Job stürzt und schnell zum Gesicht des Unternehmens wird, muss sie fast ebenso schnell feststellen, dass die Absichten des charismatischen Bailey auch ungeahnte Konsequenzen mit sich bringen.
Einschätzung:
Der Ausblick auf eine Utopie, die sich nach und nach zur Dystopie entwickelt, ist nicht neu, aber immer wieder spannend. Gerade Tom Hanks als ein doch stark an Steve Jobs angelehnter Visionär verheißt in "The Circle" interessantes Kino. Ebenso wie die Frage, wohin sich das unendliche Reich des Internets noch hin entwickeln könnte.
"Logan Lucky", 14. September
Die Brüder Jimmy (Channing Tatum) und Clyde Logan (Adam Driver) haben die glorreiche Idee, mit Hilfe eines gewagten Raubüberfalls all ihre Geldsorgen für immer zu beenden. Doch damit das riskante Manöver gelingen kann, brauchen sie unbedingt die Hilfe des legendären Safeknackers Joe Bang (Daniel Craig). Dumm nur, dass der bereits hinter Gitter hockt und erst einmal befreit werden müsste.
Einschätzung:
Steven Soderbergh auf dem Regiestuhl und dazu drei der angesagtesten Schauspieler vor der Kamera: Wer auf unterhaltsame "Heist"-Filme der Marke "Ocean's Eleven" steht, der sollte sich "Logan Lucky" nicht entgehen lassen. Alleine, um ausgerechnet 007 als platinblonden Meister-Verbrecher zu erleben. Der Film dürfte von allen anstehenden Blockbustern im September jedenfalls die leichteste und unterhaltsamste Kost sein.
"Mother!", 14. September
Im Zentrum von "Mother!" steht ein Paar (Jennifer Lawrence und Javier Bardem), dessen Beziehung auf eine harte Probe gestellt wird. Denn urplötzlich stehen ungeladene Gäste vor ihrer Tür und bringen ihr beschauliches Leben komplett aus den Fugen. Wer sind die Fremden und warum wendet sich zunehmend auch ihr Mann gegen sie?
Einschätzung:
Aronofsky-Filme wie "Black Swan" oder "Pi" lassen in etwa darauf vermuten, was die Zuschauer von "Mother!" zu erwarten haben. Nämlich eine verworrene Geschichte, düstere Schauwerte und ausgesprochen gute Leistungen der Schauspieler. Bleibt zu hoffen, dass der Filmemacher den missratenen Ausflug ins alte Testament mit "Noah" halbwegs gut überstanden hat und bei seinem neuen Film zu alter Stärke zurückgefunden hat.
"Kingsman: The Golden Circle": 21. September
Schwere Zeiten für die "Kingsman": Die Hauptquartiere des geheimen Agenten-Bundes werden rund um den Globus zerstört, zudem droht eine neue Gefahr für die Welt. Wie gut, dass sie herausfinden, dass es auch in den USA eine ähnliche Organisation namens "Statesman" gibt. Gemeinsam mit den neuen Verbündeten schickt sich Nachwuchs-Agent Eggsy (Taron Egerton) an, mal wieder den Tag - und die Welt - zu retten.
Einschätzung:
Der erste Teil der Agenten-Komödie "Kingsman" darf durchaus als Überraschungshit tituliert werden. Der ohnehin schon grandiose Cast des Vorgängers wird mit Channing Tatum, Julianne Moore und Jeff Bridges sogar noch übertroffen. Ob jedoch die berühmt-berüchtigte Kirchenszene aus dem Vorgänger (Fans wissen sofort, was gemeint ist) getoppt werden kann, darf bezweifelt werden. Der Überraschungseffekt ist zwar dahin, für beste Unterhaltung dürfte bei "Kingsman: The Golden Circle" aber trotzdem gesorgt sein.
"Es", 28. September
Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht in der beschaulichen Stadt Derry in Maine: Es verschwindet ein Kind nach dem anderen auf mysteriöse Art und Weise, die Polizei tappt absolut im Dunkeln. Ausgerechnet eine kleine Gruppe aus jugendlichen Outsidern, die von ihren Mitschülern gehänselt werden, begibt sich auf die Suche. Und wünscht sich schon bald, es nicht getan zu haben. Denn bei ihren Nachforschungen geraten sie auf die Fährte eines Clowns, der auf den Namen Pennywise hört. Und der hat Kinder im wahrsten Sinne des Wortes zum Fressen gerne...
Einschätzung:
Die erste Verfilmung von Stephen Kings Kultroman "Es" landete zwar nur im TV, sorgte aber vor allem dank eines genialen Tim Curry als Horror-Clown Pennywise trotz geringem Budget für schlaflose Nächte bei Alt und Jung. Aus heutiger Sicht ist der Film von 1990 allerdings arg angestaubt und viele Effekte lassen einen eher lauthals lachen, als vor Furcht schreien. Das anstehende Remake hat also durchaus seine Legitimation und zumindest die Trailer deuten darauf hin, dass die Nackenhaare stehende Ovationen geben.