General Motors war mit dem EV1 Elektroauto-Pionier. Genau ein solches Modell kam in den USA unter den Hammer – für viel Geld und in üblem Zustand. Warum ist das Auto so interessant?
General Motors war mit dem EV1 Elektroauto-Pionier. Genau ein solches Modell kam in den USA unter den Hammer – für viel Geld und in üblem Zustand. Warum ist das Auto so interessant?
Mit dem EV1 hatte General Motors schon 1997 ein reines Elektroauto im Programm. Die erste Generation mit Bleiakkus fuhr 130 km weit, die zweite Generation mit Nickel-Metallhybrid-Akkus kam 1999 auf den Markt und kam auf 225 km Reichweite. Das schaffte der EV1 auch, weil seine Karosserie mit einem Cw-Wert von 0,19 sehr aerodynamisch war und das Leergewicht bei vergleichsweise niedrigen 1.320 kg lag.
Dass General Motors den EV1 nie verkauft hat, könnte laut "The Autopian" einer der Gründe für den hohen Preis sein. Denn offiziell gab es nie die Möglichkeit, privat in den Besitz dieses Autos zu kommen. Kunden konnten das Auto für drei Jahre leasen und bezahlten dafür anfangs 399 Dollar im Monat.
Nach drei Jahren nahm GM das Auto zurück und ließ die meisten Exemplare verschrotten. Einige Exemplare spendete das Unternehmen an Universitäten. Auch in Museen sind einige EV1 zu finden. Rund 40 sollen laut Hemmings überlebt haben. Dass GM die meisten EV1 verschrotten ließ, führte zu Protesten – und dem Film "Who killed the electric car?"
"The Autopian" hat die Geschichte des grünen EV1 auf der Seite des Auktionshauses Peak Auto Auctions recherchiert. Demnach wurde das Auto als verlassen kategorisiert. Also landete das Elektroauto auf dem Abstellplatz des Abschleppunternehmens A-Tow Inc. in Atlanta, Georgia.
Da sich kein rechtmäßiger Besitzer gemeldet habe, genehmigte ein Gericht die Versteigerung. Am 23.10.2025 begann die Auktion mit einem Mindestgebot von 400 Dollar. Womöglich viel Geld für ein rund 30 Jahre altes Auto mit eingeschlagener Windschutzscheibe und unklarer Ersatzteilversorgung, von dem niemand weiß, wie viel es gefahren ist und ob es überhaupt fährt.
Das erste Gebot kam erst am nächsten Tag. Die Gebote stiegen langsam, nach vier Tagen waren 1.000 Dollar erreicht. Die Gebote stiegen zunächst um 500, später um 2.000 Dollar. Bis am Abend des 28. Oktober um 6:09 Uhr Ortszeit die Auktion mit 104.000 Dollar (rund 90.000 Euro) endete.