"Dschungelbuch"-Regisseur Jon Favreau: "Das Original war heilig"
Der Disney-Klassiker "Das Dschungelbuch" ist ein Juwel der Comicfilmgeschichte. Der US-Regisseur Jon Favreau, der sich an das Remake gewagt hat, spricht im Interview über Kindheitserinnerungen, eine neue Publikumsgeneration und echten Urwald ...
Eigentlich mag er es eher lauter dieser Tage. Hollywood-Regisseur Jon Favreau (49) ist bestens bekannt für seine Regieleistungen bei zwei von drei "Iron Man"-Filmen. Doch dass er auch mit leiseren Tönen gut umgehen kann, scheint er jetzt mit der Neuauflage vom "Dschungelbuch" für Disney beweisen zu wollen. Die Nachrichtenagentur spot on news war bei einer Präsentation der neuen Dschungelbuch-Technologie in Hollywood dabei. Und tatsächlich hat Favreau es unter Mithilfe von Visual-Effects-Master Rob Legato ( "Wolf of Wall Street") geschafft, diesen Kinoklassiker aus dem Jahre 1967 - Favreau war damals gerade mal zwei Jahre alt - völlig neu zu entdecken.
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"Ich wollte die Erinnerung an diesen Film würdigen"
"Am Anfang hatte ich Angst, diesen Klassiker anzufassen. Für mich war das immer eine Art Heiligtum von Disney, ich wollte das Projekt nur dann machen, wenn ich es auch wirklich verbessern konnte", so Favreau zu spot on news. Der Regisseur weiter: "Ich wollte die Erinnerung an diesen Film würdigen und gleichzeitig zeigen, dass ein neues, junges Publikum Mogli, Baloo und all die anderen Charaktere neu entdecken kann." Und "Das Dschungelbuch" ist nicht der erste Klassiker, der von Disney dieser Tage neu aufgelegt wird. Schon mit "Maleficent" (ein Ableger von "Sleeping Beauty" aus dem Jahre 1959) und "Cinderella" (das Original stammt von 1950) waren die Mickey-Mouse-Erfinder jüngst sehr erfolgreich an der Kinokasse.
Der zwölfjährige Neel Sethi gibt sein Debüt als Mogli
Der Schlüssel zum Erfolg für ein neues Dschungelbuch, da waren sich Disney-Chairman Alan Horn und Favreau einig, war die "Nutzung von computergenerierten Images, die wir auch schon in Filmen wie 'Life of Pi' oder 'Avatar' gesehen haben", erklärt Favreau. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mogli, gespielt von Newcomer Neel Sethi (12), spaziert inmitten der wunderbaren und weltbekannten Disney-Charaktere, die mit der Motion-Capture-Technologie aufgenommen und dann ins Bild zusammen mit Mogli projiziert wurden.
"Der Dschungel ist nicht animiert, er ist echt nachgebaut"
Neu ist, dass Favreau nicht nur auf die Animationstechnologie allein vertraut, sondern tatsächlich echte Sets hat nachbauen lassen. "Wenn der Junge durch einen Dschungel läuft, dann ist das nicht nur ein Dschungel aus dem Computer, sondern ein echter Dschungel, den wir nachgebaut haben. Es gibt dem Film noch mehr Authentizität", so der Regisseur.
"Noch nie gesehene, fotoreale Images"
Favreau ist der festen Überzeugung, dass CGI heute wesentlich besser genutzt werden könne als bisher, "wir haben bislang nur die Oberfläche angekratzt, was diese Technologie fürs Kino bedeutet. Wir wollten mit diesem Film fotoreale Images auf die Leinwand zaubern, die wir bislang in noch keinem Film gesehen haben", so Favreau. Die Reaktion im Publikum bei der Vorführung einiger ausgewählter Szenen ließ vermuten, dass es dem "Iron Man"-Regisseur tatsächlich gelungen ist. In Deutschland soll das Remake im April in die Kinos kommen.